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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 47
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17 Adolph Strübe, Bruder von 16. Ein weiterer Bruder war Hermann Strübe, der in Kandern u.a. als
Pfarrer tätig war und von Adolf Kußmaul (Aus den Jugenderinnerungen eines alten Arztes, Waldkirch
1985, S. 118) als hervorragender Vertreter seines Faches gewürdigt wird.

18 Johann Georg Grether, gleichnamiger Sohn des Oberbürgermeisters von Lörrach und Abgeordneten
der 2. Kammer des badischen Landtages, 1838. Dessen älterer Bruder Carl Wilhelm war Mitbegründer
der Atzenbacher Fabrik 1835. 1849 trat Johann Georg Grether jun. als Teilhaber in das
Unternehmen ein. (H.L. Wuermeling, Bürgerlich! Ein Familienalbum, Tübingen 2014, S. 558f).

Die Schilderung der Studienzeit (1830 -36) in Karlsruhe, Heidelberg und Jena

muss aus Platz gründen hier leider entfallen.

Die Candidaten u. Vikariatszeit (nach Ostern 1836-Februar 1844) gehört mit
zur glücklichsten Periode meines Lebens, da ich sie beständig bei den lieben Eltern
und Geschwistern i.e. Schwestern zubringen durfte.

Mein Vater nahm mich gleich in Arbeit, indem er mir den einen und anderen Gottesdienst
übertrug. Dabei galt es bei mangelhafter Vorbereitung noch angestrengt
zu studieren um mit Ehren das theologische Examen zu bestehen, wobei mir ein
benachbarter junger Geistlicher1 (in Wittlingen) beistand. Von einem besonderen
Ereigniß in dieser Zeit weiß ich nicht zu berichten. Unter Hangen und Bangen kam
die Zeit des Examens Anfangs December 1836.

Nach den obligaten Besuchen begann zunächst während 2 Tagen das Examen
(mündlich) in den theologischen Fächern, worauf wir während 2 Tagen (von Morgens
8-12 und Nachmittags 2-6) die uns aus den theologischen Fächern gestellten
Aufgaben schriftlich zu leisten hatten. Unsere Examinatoren waren hauptsächlich
: Hofrat Kärchner (Geschwisterkind zu mir) Sonntag2, Oberkirchenrat und
Prälat Hüfell3. Eines Vierten erinnere ich mich nicht mehr, auch nicht der zu bearbeitenden
Themata. Ich kann nur bemerken: Es gelang mir mit Gottes Hilfe, der fast
sichtbar mir nah war, wie ich schon öfters dessen mich wunderbar begleitende Güte
zu erwähnen hatte, die meisten Aufgaben zur Zufriedenheit zu erledigen, so daß ich
später als 3. unter 7 aufgenommen wurde.

Es war eine ernste aber auch vielfach fröhliche Zeit, da wir nach getaner Arbeit
abends noch gemütlich und heiter beieinander waren. Bei dem Abschied konnte ich
aus den Äußerungen Kärchners entnehmen, daß ich wohl bestanden war und kehrte
fröhlich hoffnungsvoll in die liebe Heimat zurück. Welch ein Wonnegefühl!!! - Am
6. Januar 1837 kam dann auch richtig meine Aufnahme in die Candidatenliste und
Ernennung zum Vikar bei meinem lieben Vater, dem ich von da über 7 Jahre zur Seite
stund. Am Sonntag Misericordias domini4 1837 wurde ich durch Herrn Kirchenrat
Hitzig5, der mich einst auch confirmiert hatte, ordiniert, und hatte über das sehr
passende Evangelium dieses Sonntags vom guten Hirten zu predigen, dem ich dann
auch mit freudiger Begeisterung mich widmete. Eine große Anzahl Gäste machten
das Festmahl zu einem sehr belebten.

Eine schwere Zeit war indes vorübergegangen, wie sie selten einem jungen Candidaten
auferlegt sein wird, die sonst so schöne Zeit über Ostern. Wenn ich daran

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