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Mappach, Aufenthalt daselbst als Pfarrverwalter vom 26. Februar 1844
bis September 1849
Abb. 11: Evangelische Kirche zu Mappach
Am 26. Februar 1844 Nachmittags 4 Uhr empfing mich die Gemeinde mit Glockengeläut
und anderen Ehrenbezeugungen freundlich in ihrer Mitte, um ihr fortan
mehr als 5 Jahre unter Freud und Leid anzugehören. Auch die Vorstände der mit
zur Pfarrei gehörigen Gemeinde Wintersweiler waren gegenwärtig, so daß ich nach
dem großen belebten Nachtessen, das die Gemeinde gab, wenn auch müde doch
froher Hoffnung voll mich das erste mal in Mappach zur Ruhe niederlegen konnte,
nicht im Pfarrhaus das der pensionierte Pfarrer noch bewohnte und vor meinem Einzug
einer gründlichen Reparatur bedurfte, sondern in einem für mich hübsch bereit
gemachten Zimmer im Gemeindewirthshause des Metzgers Friedrich Hornung1, wo
ich wochenlang köstlich beherbergt wurde und wo der Grund zu einer unvergänglichen
Familienfreundschaft gelegt wurde. Mann und Frau, die ich später zu meinem
Bedauern zu beerdigen hatte, namentlich aber die Tante „Horneliesele" genannt, die
Küchenmeisterin, die später in Müllheim starb, wetteiferten, mir den Aufenthalt bei
ihnen angenehm zu machen, wozu auch das kleine einzige Töchterlein „Liesele",
die mir fast wie zur eigenen Tochter geworden und so geblieben ist - auch Pathin
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