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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 59
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der unermüdliche Vorkämpfer Pfarrer Rinck26 von Grenzach, den Vorsitz führte und
zwar zur Beratung der neuen Kirchenverfassung27.

Der Vorsitzende brachte die Besprechung zunächst auf den Weg, auf welchem die
neue Gestaltung der Kirche erreicht werden könne und schlug eine Petition an die
badische II. Ständekammer vor. Da Niemand dem entgegentrat, glaubte ich, meine
Ansicht aussprechen zu müssen, die nämlich, daß solange alle Schritte erfolglos
bleiben, wenigstens nicht den erwünschten Erfolg haben würden, als nicht die
Trennung der Kirche vom Staate ausgesprochen sei und die Kirche in ihrem Hause
freie Gewalt habe, sich nach eigenem Ermessen zu gestalten; und bemerkte, daß
vor Allem diese Trennung herbeigeführt werden müsse, diese aber nur zu erreichen
sei durch eine oder durch die über den Regierungen stehende Nationalversammlung
. - An diese müsse man sich zuerst wenden, und zwar wo möglich in großer
Anzahl, mit Kraft und Entschiedenheit diese Erneuerung beantragen und fordern.
Zu dem Ende solle von uns eine Zuschrift an dieselbe gerichtet werden. Dies wurde
dann auch nach Verlesung einer solchen Zuschrift von Leipzig beschlossen und
Pfarrer Seisen28 in Schopfheim damit beauftragt. - Mit dem Oberkirchenrat zeigte
man sich sehr unzufrieden, eine von Pfr. Rink verfaßte Beschwerdeschrift an den
Oberkirchenrat aber, weil formal mir unzutreffend scheinend, nicht unterschrieben.

So vergingen nun einige Wochen friedlich in gewohnter Weise, bis der 27. und
28. Juli durch die Wahl Erzherzog Johanns zum Reichsverweser wieder neue Bewegung
ins Volk brachte und endlich am 21. September die Revolution im Oberland
ausbrach. Zufällig wurde ich Augen- und Ohrenzeuge der ersten Stunden. Ich
befand mich mit meinem Bruder Karl von Freiburg und Vicar Staudenmaier von
Wollbach in Basel. Einige gehörte Äußerungen in Basel machten uns zwar stutzig,
aber getrost fuhren wir Lörrach zu, wo Jahrmarkt war und Schwester Auguste uns
erwartete.

Abb. 14: Einzug der Freischaren in Lörrach am 20.04.1848 (Friedrich Kaiser)

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