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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 60
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0062
Schon unterwegs begegneten uns Gruppen verdächtiger Leute und richtig, als wir
an Stetten vorbei fahren wollten, wurden wir von Einem aus der daselbst versammelten
Menge mit den Worten angehalten: Hier darf Niemand hindurch. Das Pferd
wurde unruhig; wir mußten aussteigen und dasselbe in Stall verbringen, da zeigte
man uns Held Struve29 und Consorten die auf Nachricht von Lörrach warteten.
Während unseres unfreiwilligen Aufenthaltes, wurde Dr. Kaiser30, der sich durch
das Thal flüchten wollte festgenommen und als Gefangener erklärt. Etwa nach einer
halben Stunde hörten wir von Lörrach das Zusammenläuten der Glocken und Trom-
melgewirbel. Jetzt machte sich die Schaar nach Lörrach auf und als alle abgezogen
waren, folgten wir mit unserer Chaise. Daselbst war natürlich alles in größter Aufregung
, bewaffnete Bürger sammelten sich, Zoll, Amtshaus und alle öffentlichen
Gebäude wurden von den Revolutionären besetzt und die Beamten für Gefangen
erklärt; die Kaufleute packten eiligst ein, die Kaufläden meist geschloßen und bald
vernahm man, daß auf dem Rathaus die „Deutsche Republik" und Struve als ihr
erster provisorischer Präsident ausgerufen sei. Nach kurzem Aufenthalt machten
wir uns mit der Schwester heim, besorgt um die Dinge, die kommen sollten.

Andern Tags verbreitete sich die Aufregung in die benachbarten Orte und kamen
die ersten Befehle der provisorischen Regierung, insbesondere das Aufgebot aller
waffenfähigen Mannschaft vom 18 - 40sten Jahr bei Vermeidung der Exekution.

Abb. 15: Ausrufung der Deutschen Republik am 21.9.1848 durch Gustav Struve vom alten Rathaus

in Lörrach

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