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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 63
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0065
Drei Wochen später erhielt ich an einem Samstag, da ich schon für den Sonntag
studiert hatte, vom hoch weisen Oberkirchenrat die Weisung, kommenden Mittwoch
mich als Pfarrverweser in Ittersbach, Dekanat Pforzheim einzufinden. Als Grund
war angegeben: „des Friedens wegen." Das war ein Blitz aus heiterem Himmel,
der wohl erschreckte, aber nicht tödtete. Was in Mappach schmerzlich war, war in
Ittersbach mir Freude. Den Schlag, den wir empfingen, wenn er auch anfangs uns
sehr wehe that, mußte zu unserem großen Heile dienen. Manche gedachten es böse
zu machen42, aber Gott hatte Gedanken des Friedens über uns43.

Nachdem ich mich in der Kirche, wie in der Familie verabschiedet hatte, folgte
ich der empfangenen Weisung mit Zurücklassung meiner Familie, da von der zurückbleibenden
Frau noch vieles zu besorgen war. Meine Eltern kamen, um sich
von mir zu verabschieden in ihrer Chaise, die in der Eile bekränzt worden war, führten
mich auf weithin mit Blumen bestreuten Weg unter den Thränen der Zurückbleibenden
in Begleitung einer großen Anzahl Bürger von Mappach und Wintersweiler
nach Schliengen, von wo nach solennem Abschiedsessen und bei tief ergreifendem
Abschied mit Küssen und Thränen die Weiterreise zunächst nach Freiburg erfolgte.

Anmerkungen

1 Friedrich Hornung * 15.12.1796 116.11.1850 Metzgermeister oo Elisabeth Sütterlin aus Wollbach,
2 Kinder: Johann Friedrich starb lOjährig; Maria Elisabeth *07.03.1836 (OFB Mappach, S. 123)

2 Jacob Christian Schöpflin, Lehrer zu Mappach ab 1837 oo mit Luise Müller; 7 Kinder. Schöpflin
war wie viele andere evangelische Lehrer Wegbereiter der revolutionären Bewegung im
Markgräflerland 1848/49. So berichtet Scholz in „Revolutionäre" S. 126 als Antwort des Amtmanns
Winter auf die Aufforderung der Großherzoglichen Regierung vom 2. Juli 1849 das Verhalten
von Staatsangestellten und Gemeindeämtern zu schildern, über ihn: „Der evangelische Lehrer
Schöpflin in Mappach soll besonders tätig gewesen sein, die dortige Wehrmannschaft zum Abzug
zum Insurgentenheere zu bewegen. Das Großh. Bezirksamt hat hierwegen bereits eine Untersuchung
gegen ihn eingeleitet und seine Verhaftung verfügt. Auch habe derselbe durch Verbreitung
unwahrer Nachrichten dem Aufruhr Anhang zu verschaffen gesucht."

3 Johann Konrad Hopp *24.11.1806 f 18.04.1855 (Gemeinderat in Mappach) heiratete am
13.07.1841(7) die Raupp Schwägerin Elisabeth Möslin *03.08.1814 aus Wollbach f07.04.1891.
7 Kinder (OFB Mappach, S. 122)

4 Waisenrichter Gempp muss wohl die Schwester von Johann Jakob Möslin aus Maugenhard geheiratet
haben

5 Jakob Höferlin *13.12.1803 fl3.01.1874 oo 24.01.1826 Anna Catharina Tanner *15.02.1800
f26.02.1879. Höferlin war Bürgermeister in Mappach von 1837 - 1857. 6 Kinder (OFB Mappach
S. 120)

6 Christian Friedrich Dietrich *1805 in Hornberg f 1848 in Blansingen. Vikar und Pfarrer in Wollbach
, Weitenau, Oberwörisheim und Blansingen (Neu, S. 113)

7 Berthold Lenz *1805 in Auggen f 1874 Vikar u. Pfarrer in Weitenau, Hügelheim, Hertingen, Hochstetten
, Efringen (Neu, S. 369)

8 Karl Johann Konstantin Fernand *1806 München f 1872 Karlsruhe. Vikar u. Pfarrer in Wieslet,
Egringen, Binzen (Neu, S. 158)

9 Friedrich Julius Rieggerdt *1804 Kandern f 1870 Freiburg-Haslach. Vikar u. Pfarrer in Freiburg-
Haslach, Gefängnispfarrer in Freiburg, Weiler bei Villingen, Schallbach (Neu, S. 488)

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