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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 65
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Südwestdeutschland. Sie wurde in verschiedenen Abschnitten gebaut: die Streckenabschnitte
Freiburg - Müllheim (Baden) am 1. Juni 1847, Müllheim - Schliengen am 15. Juni 1847 und
Schliengen - Efringen-Kirchen am 8. November 1848. Der Weiterbau in Richtung Schweizer
Grenze wurde durch die Ereignisse der Märzrevolution behindert, in deren Verlauf die Eisenbahnstrecke
an mehreren Stellen von Freischärlern beschädigt wurde. Die Fertigstellung des Abschnitts
bis Haltingen verzögerte sich dadurch bis zum 22. Januar 1851. (Karl Müller „Die badischen Eisenbahnen
in historisch-statistischer Darstellung", Heidelberg 1904)

19 „Moschus wird vor allem gegen tonische Krämpfe eingesetzt, bei denen der Betroffene stark erregt
ist und seine Nerven und Muskeln kaum unter Kontrolle halten kann. Völlig grundlos kann der
Moschus-Mensch plötzlich lauthals zu lachen oder zu weinen beginnen, er reagiert schnell hysterisch
, bekommt oft cholerische Anfälle und erscheint unlogisch in seinen Handlungen und Aussagen
. Der Moschus-Mensch ist hypochondrisch veranlagt. Immer wieder klagt er über Schmerzen,
ohne sagen zu können, wo genau es ihm weh tut. Auffällig ist auch, daß er schnell das Bewußtsein
verliert. Wer Moschus benötigt, leidet unter heftigem Husten, bei dem die Brust wie zusammengedrückt
ist, so daß man unter Atemnot leidet und schließlich ohnmächtig wird. Angst, Streß, Ermüdung
und Nervosität sind im übrigen mit der Krampfdisposition einhergehende Symptome und somit
zentrale Themen in der Behandlung mit Moschus."

(Christian Franz Paullini „Heylsame Dreck-Apotheke", 1696 in: Deutsches Ärzteblatt 2004, (101)
S.49)

20 1. März 1848: 2000 Menschen demonstrieren vor dem Ständehaus des Landtags. Einige Demonstranten
dringen in das Gebäude ein. Hecker verlangt die Beseitigung der Adelsprivilegien und die
Befreiung der Bauern, somit die Aufhebung der Überreste des mittelalterlichen Feudalsystems.

21 Lukas 22,49

22 Das Gefecht auf der Scheideck bei Kandern fand am 20. April 1848 während der Badischen Revolution
auf dem Scheideckpass südöstlich von Kandern statt. Friedrich Heckers badischer Revolutionszug
traf auf Truppen des Deutschen Bundes unter dem Befehl General Friedrich von Ga-
gerns. Nach einigen Verhandlungen und Geplänkel kam es auf der Scheideck zum kurzen Kampf,
bei dem von Gagern fiel und die Aufständischen versprengt wurden. Die Bundestruppen nahmen
die Verfolgung auf und zerstreuten am selben Tag einen weiteren Revolutionszug unter der Führung
von Joseph Weißhaar. Das Gefecht auf der Scheideck leitete damit das Ende der beiden Revolutionszüge
ein. Nach der Schlacht kam es zu Auseinandersetzungen um die Todesumstände von
Gagerns. (Frank Engehausen „Kleine Geschichte der Revolution 1848/49 in Baden", Karlsruhe
2010)

23 Die Frankfurter Nationalversammlung war von Mai 1848 bis Mai 1849 das verfassungsgebende
Gremium der Deutschen Revolution sowie das vorläufige Parlament des entstehenden Deutschen
Reiches. Die Nationalversammlung tagte in der Paulskirche in Frankfurt. Als Parlament beschloss
die Nationalversammlung auch die Reichsgesetze. Am 28. Juni 1848 richtete die Nationalversammlung
mit dem Zentralgewaltgesetz die Provisorische Zentralgewalt ein, also eine vorläufige
deutsche Regierung. Die Nationalversammlung verabschiedete am 28. März 1849 die Frankfurter
Reichsverfassung. Nach ihrer Auffassung war sie allein zur Inkraftsetzung imstande. Die Verfassung
wurde von den meisten deutschen Einzelstaaten sowie beiden Kammern des preußischen
Landtags angenommen, nicht aber vom preußischen König und den großen Einzelstaaten wie Bayern
und Hannover. Österreich hatte sich durch eine neue Verfassung für einen österreichischen Einheitsstaat
vom neuen deutschen Reich de facto ausgeschlossen. (Manfred Botzenhardt „Deutscher
Parlamentarismus in der Revolutionszeit 1848 - 1850", Düsseldorf 1977)

24 Quintus Horatius Flaccus Horaz in de arte poetica: „Parturient montes, nascetur ridiculus mus."
(„Gebirge wollen gebären und nur eine lächerliche Maus wird hervorgebracht.")

25 Eine sehr euphorische Einschätzung Raupps, die den demokratischen Bestrebungen heilsgeschichtlichen
Charakter bemisst. Das Bewusstsein, in einer besonderen Epoche zu leben, die heilsgeschichtlich
ausgezeichnet ist, teilen auch die Gegner der Revolution. Ganz in der Nähe Raupps,
in Schloss Beuggen, sieht Christian Heinrich Zeller (1779- 1860) die politischen Ereignisse als
Zeichen des Abfalls und des Gerichtes. Die Revolution half hier einer aktuellen Naherwartung zum
Durchbruch, die sich in eifrigem diakonischen und pädagogischen Handeln manifestierte.

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