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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 75
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Abb. 18: Die evangelische Bergkirche
zu Bahlingen

Wir werden die Stunden, die wir an seinem Krankenbett zubrachten, auf dem es
langsam dem Tode entgegenwelkte, und die soviel zur Stärkung unseres inwendigen
Menschen im getrosten christlichen Glauben beitrugen, nie vergessen. Es war
eine schwere, aber heilsame Schule in die uns Gottes Gnade, die überhaupt so reich
sich an uns auswirkte, genommen hatte. Auch dafür ist unser Dank viel zu schwach.
Vergieb Herr, was wir gefehlt und gesündigt haben, und entziehe uns darum deine
Gnade nicht. Endlich nahte die Stunde seiner Erlösung. Ich bat meine Frau zur Ruhe
zu gehen, setzte mich an das Sterbebettlein des lieben Kindes, das so süße Hoffnungen
erweckt hatte, nahm seine erkaltende Linke in meine Rechte und saß so, man
sich denken kann, mit welchen Gefühlen und Gedanken. Drei Stunden, während
des erschlaffenden Kindes Athemzüge immer schwächer, kürzer und unterbrochen
wurden bei der Sterbenden, bis es mit einmal die Augenlieder aufschlug, mit großen
erweiterten Pupillen, wie wenn man etwas Wunderbares sieht, aufschaute. Ein
Athemzug einwärts, ein Zucken der Hand und es hatte sanft vollendet.

Kaum konnte ich der Mutter, die mit so viel Liebe das arme Kind umfaßte, dessen
erfolgten Tod mittheilen. Konnte sie auch die Thränen nicht zurückhalten, so zeigte
sie doch dabei die kindlich fromme Gottesergebung, die überhaupt ihr schönster

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