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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 77
(PDF, 38 MB)
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Besuch des Großherzogs als Minister des Innern an dessen Seite im Ministergewand
und mit ihm begann eine gesegnete Staatsverwaltung, wofür unser Vaterland
ihm unvergeßlichen Dank schuldig ist. Eine solche Versammlung fand auch bei der
Catharinen-Kapelle auf der Höhe bei Riegel statt mit Frauen und theilweise Kindern
, wobei jede Familie oder Person die Leibeserquickung mitbrachte.

Noch aber war die jetzige schöne Kapelle noch nicht erbaut. Es verhält sich damit
wie folgt: Das jetzt verstorbene Kaiserpaar, damals noch blos König von Preußen
Wilhelm der I. und Gattin13, hatten die Gewohnheit, die Geburtstage, namentlich
der Letztere in einem schönen Orte unseres so reich mit Schönheiten gesegneten
Vaterlandes Baden zu zu bringen; so auch einmal auf der Höhe des Catharinenber-
ges14 bei Riegel. Da befand sich noch die Ruine einer alten Kapelle in entsetzlich
wüstem Zustand, was besonders auf die Königin einen tiefen, traurigen Eindruck
und wohl auch den Gedanken der Erneuerung in ihr machte. Was that sie dazu!!
Schlau, wenn ich den Ausdruck von ihr brauchen darf, oder klug, wie sie war, wollte
sie die nicht sehr willige Gemeinde Riegel nötigen, die Kapelle in einen würdigen
Zustand zu setzen und schenkte ihr zu dem Ende zwei schöne Engel aus Bronce mit
Vergoldung.

Hier enden die Lebenserinnerungen Raupps.

Anmerkungen

1 Bahlingen: Seit 1415 gehörte Bahlingen zur Markgrafschaft Baden und wurde somit in der Reformation
protestantisch. Im Dreißigjährigen Krieg und noch einmal in den Kriegen Ludwigs XIV.
wurde der Ort fast völlig zerstört. Zwischen 1770 und 1776 war Bahlingen eines der Musterdörfer
in der Markgrafschaft Baden, in dem das ökonomische System des Physiokratismus eingeführt
wurde. Es war der weltweit einzig bekannte Versuch der Einführung dieser Wirtschaftstheorie, zu
dessen Anhängern, der Markgraf Karl Friedrich gehörte. Die zentrale These des Physiokratismus,
der in Frankreich entworfen wurde, lautet, dass die Landwirtschaft die einzige Quelle des Reichtums
sei und die Wertschöpfung nur in diesem Wirtschaftssektor erfolge. (Das Land Baden-Württemberg
. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk
Freiburg, Stuttgart 1978, S. 233ff).

2 Die Kinder von Friedrich Ludwig und Agnes Raupp geb. Möslin: 1.) Elisabeth Raupp *08.06.1846
in Mappach 11855 in Bahlingen. 2.) u. 3.) Zwei Knaben (Zwillinge) *u. |1847. 4.) Robert Carl
Friedrich *1849 in Mappach, Pfarrer, oo 1875 mit Elise Ernestine geb. Reinau * 10.11.1851 in
Grenzach. 5.) Rosa Raupp (Zwilling zu (6) *03.05.1851 in Nimburg oo 1875 mit Gustav Menton
*1847 in Malterdingen, Pfarrer. 6.) Maximilian Gottfried Raupp (Zwilling zu (5.) *04.05.1851 in
Nimburg, Gastwirt und Weinhändler oo 1880 mit Barbara Karoline Kiefer * 14.04.1859. Das Paar
wanderte 1881 in die USA aus. 7.) Zwei Knaben (Zwillinge) *u. f 1853 in Bahlingen. 8.) Elise
Raupp *1859 in Bahlingen f04.09.1946 in Lörrach oo 1889 mit Senn |09.1928 in Lörrach (div.
Orts sippenbücher)

3 Andreas Roll, Ratschreiber und von 1878 - 1891 Bürgermeister von Emmendingen („Geschichte
der Stadt Emmendingen" Band I u. II, herausgegeben im Auftrag der Stadt Emmendingen von
Hans-Jörg Jenne und Gerhard A. Auer, Emmendingen, 2006)

4 Karl Ludwig Sevin *1821 in Strümpfeibrunn f 1896 in Wiesloch. Vikar, Pfarrer u. Dekan in Denzlingen
, Hugsweier, Spöck, Eutingen, Bödigheim, Strümpfeibrunn, Eichstetten, Wolfenweiler, ab
1881 Dekan des Kirchenbezirks Freiburg, Mitglied der Generalsynode ( Neu, S. 570)

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