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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 93
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0095
950 Jahre Otlingen
- zur Geschichte des Wein- und ART-Dorfes -

Oliver Uthe

Im Jahr 2014 feierte Otlingen den 950. Jahrestag der Ersterwähnung in einer
kopial überlieferten Urkunde von 1064. Jetzt - 2017 - jährt sich das gemeinschaftliche
Projekt „Kunstdorf' zum zehnten Mal. Beide Jubiläen geben Anlass,
einen bebilderten Blick auf das moderne wie auf das historische Dorf hoch in den
Reben zu werfen.

Aus der Fülle der Geschichte und örtlicher Geschichten soll zunächst die Anfangszeit
einen Schwerpunkt bilden. Dazu werden Otlingen, seine charakteristische
Lage und das mittelalterliche Umfeld beleuchtet, in dem die „Geburtsurkunde
" - genauer gesagt die „Lebensbestätigung" - entstand. Mit einem großen
Sprung in die Gegenwart wird dann im zweiten Abschnitt Otlingen als innovative
Stätte der Kunstvermittlung vorgestellt und das Konzept der „offenen Galerie" erläutert
, wie es sich seit inzwischen mehr als einem Jahrzehnt entwickelt hat.

Otlingen „ in die Herrschaft Rötteln gehörig, liegt auf einer Höhe, ohngemein
anmuthig schön", so werden oft und gern die 1739 verfassten Zeilen des Lörracher
Landvogts Leutrum zitiert. Der landesherrliche Beamte, gewissermaßen ein
Landrat des 18. Jahrhunderts, betonte damit die auch heute jedem Besucher auffallende
Lage des „Bergnests" Otlingen. Im südlichen Markgräflerland thront keine
andere Gemeinde wie Otlingen über dem Umland. Am Rand der oberrheinischen
Tiefebene ist das Dorf auf einem Nebensporn des Tüllinger Berges von drei Seiten
her weithin sichtbar. Wie von einem Balkon aus schaut der Betrachter vom ehemaligen
Kirchhof von St. Gallus, jetzt eine Aussichtsterrasse, auf das Rheinknie, die
Agglomeration Basel und das Dreiländereck. Ein reiches Panorama entfaltet sich:
der Blick schweift vom Jura im Süden über die Burgundische Pforte zu den Voge-
sen und schließlich über den flachen Rheinboden weit ins Elsass hinein. Von der
nördlichen Flanke der sich über den Bergsporn ziehenden Ötlinger Hauptstraße -
im wahren Wortsinn das „Rückgrat" des Ortes, an dem die meisten älteren Gebäude
liegen - übersieht man das Becken der Isteiner Bucht bis hin zum Klotzen. Der
Höhenunterschied zum Rheintal beträgt bei steilem Gefälle beachtliche 120 Meter,
so dass Otlingen wie das Muster eines wehrhaften etruskischen Bergdorfs wirkt,
zumal auch die Rebhänge eher an einen italienischen Borgo in wärmeren Gefilden
erinnern. Damit sind bereits die beiden Hauptmerkmale angesprochen, die Otlingen
so deutlich von den übrigen 111 Städten, Gemeinden und Ortsteilen im Landkreis
Lörrach unterscheiden. Und auch die Stichworte „Weinbau" und „Lage" taugen
im Folgenden gut als Leitmotive für die historische Betrachtung.

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