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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 94
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Eigentlich wäre an dieser herausgehobenen Stelle eher eine Adelsburg oder ein
ummauertes Städtchen als ein Winzerdorf zu vermuten. Doch zu einer größeren
wehrhaften Befestigung kam es im Mittelalter nie, da Otlingen und das vergleichbar
auf dem Tüllinger Berg gelegene St. Ottilien noch innerhalb der Bannmeile
von Basel lagen. Viele Städte dominierten früher rechtlich und machtpolitisch ihr
ländliches Umfeld und Otlingen lag durchaus noch innerhalb des Radius von sieben
Kilometern, der Strecke einer alten deutschen Meile. Eine fremde Höhenburg
so dicht vor Basels Toren hätte wohl nicht lange Bestand gehabt. Anders als südlich
des Rheins, wo der Bischof unangefochten herrschte und die ritterlichen Lehensträger
im Auftrag ihres Herrn einen Kranz von Burgen anlegten (Wartenberg -
Birseck - Dorneck - Landskron), musste der Kirchenfürst im Norden auf die angestammten
edelfreien Herren von Rötteln und die seit dem Frühmittelalter am
Oberrhein begüterten Habsburger Rücksicht nehmen. Beide Adelsfamilien - die
Habsburger hier auch als Erben der Grafen von Rheinfelden - achteten beim Ausbau
ihrer Landesherrschaft ihrerseits ebenfalls auf einen „Sicherheitsabstand" zu
Basel. Bis ins 13. Jahrhundert hinein vermieden es die Territorialherren, im direkten
Umfeld zur Bischofsstadt eigene Städte zu gründen oder große Wehranlagen
zu errichten. Erst Rudolf von Habsburg gab diesen Konsens auf und schlug bis zu
seiner Wahl als deutscher König 1273 eine aggressivere Politik ein.

Doch greifen wir hier chronologisch der Entwicklung schon etwas vorweg. Gehen
wir zurück ins Jahr 1064, in die Zeit des minderjährigen Königs Heinrich IV.,
als die Urkunde entstand, die erstmals schriftlich von der Existenz des Ortes Ötlin-

Fritz Güthlin ist Vorsitzender des „ Vereins zur Förderung der Dorfstube Otlingen " und wie die übrigen

Mitglieder ehrenamtlich im Museum tätig.

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