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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 103
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0105
leschutz", der das Ortsbild als Ganzes zu bewahren sucht. Noch immer beeindruckt
die in vereinfachter Form im „Markgräflerland" publizierte und mit einer
detailgenauen Karte versehene Studie zu Otlingen: Minutiös erfolgt eine Bestandsaufnahme
der Gebäude nach Alter, Bau- und Nutzungsart. Erst heute wird
bewusst, wie wichtig die damalige Weichenstellung durch den Dorfentwicklungs-
plan gewesen ist. Sei es der durch einen Landschaftsgärtner erstellte, professionelle
und ortsangepasste Begrünungsplan, seien es die Vorgaben, mit Kunststoff verkleidete
Fassaden frei zu legen, metallene Türen und Fenster gegen hölzerne zu
tauschen oder sei es die Anregung, den Wildwuchs von Reklameschildern zu regulieren
oder die Farbgebung abzustimmen - von all diesen weitsichtigen Maßnahmen
profitierte der Ort dauerhafter als manch Beobachter zunächst dachte.

Zur Pflege und Bewahrung der langsam verblassenden Erinnerung an das einst
landwirtschaftlich geprägte Rebdorf hat sich Anfang der 1980er Jahre, parallel zur
Ortssanierung, eine Gruppe engagierter Ötlingerinnen und Ötlinger getroffen. Es
ging um die Frage, ob ein von der Kommune gerade übernommenes und stark
baufälliges, ortstypisches Fachwerkhaus sinnvoll öffentlich zu nutzen sei. Die Idee
eines eigenen Dorfmuseums nahm Gestalt an. Unter der Regie des damaligen
Ortsvorstehers Franz Brombacher und begleitet von Hans-Peter Mösch von Seiten
der Stadtverwaltung sowie unter tatkräftiger Hilfe von Peter Zuberer und Fritz
Güthlin und einem guten Dutzend weiterer Bürger ging man ans Werk und schuf
ein Konzept, das zugleich auch die daneben stehende ehemalige Schmiede miteinbezog
. Die freie „Bürgerinitiative" entwickelte sich schließlich 1986 weiter zum
eingetragenen Förderverein mit aktuell über einhundert Mitgliedern. Fachlich begleitet
wird der von Fritz Güthlin geleitete Verein vom Lörracher Architekten Andreas
Wallat. Eine wichtige Etappe auf dem Weg zum langfristigen Erhalt des Museums
-Ensembles „Zur Schmiede Nr. 9" stellte die feierliche Einweihung der
überwiegend in Eigenleistung renovierten Schmiede im Jahr 1990 dar. Seitdem
unternimmt oder vermittelt der Förderverein Dorfstube regelmäßig Führungen
durch den Ort und organisiert jährlich im Frühjahr und im Herbst zwei größere
Veranstaltungen, zuletzt die Fotoausstellung „Das alte Otlingen". Auch ehrenamtliche
Ferienaktionen für Grundschüler, bei denen das Schmiedefeuer entfacht wird
und die Kinder mit glühendem Eisen hantieren dürfen, werden von Weiler Schulen
gerne in Anspruch genommen.

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