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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 116
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Abb. 2: In der Mitte des Planes liegt Fesches-le-Chätel

Da durch diese sogenannten Maquis-Truppen die Lage für uns nicht ungefährlich
schien, musste täglich einer von uns mit einem geladenen Gewehr den angrenzenden
Wald abgehen. Eines Tages war ich dann auch an der Reihe, und mit einem
ziemlich mulmigen Gefühl machte ich mich auf den Weg. Da bewegte sich plötzlich
ungefähr 30 Meter vor mir etwas im Gebüsch, wobei ich natürlich sofort an
einen Feind dachte. Bevor ich aus Angst darauf schoss, rief ich zum Glück noch
„Halt", worauf sich ein Mann mit heruntergelassener Hose erhob. Es stellte sich
dann heraus, dass einer der Franzosen vom benachbarten Grabenabschnitt seine
Notdurft hier am Waldrand verrichten wollte. Wie froh war ich, nicht gleich geschossen
zu haben.

Da die Amerikaner von Süden her immer näher rückten, mussten wir Fesches-le-
Chätel verlassen. Zu Fuß ging es nun in Richtung Rhein, wobei wir fast nur nachts
marschierten, da ja die feindliche Luftwaffe längst den Luftraum über Frankreich
beherrschte und sogar auf dem Feld arbeitende Bauern und Bäuerinnen beschoss.

Schließlich kamen wir an eine Bahnstation, deren Name ich vergessen habe. Von
hier aus wurden wir wieder mit einem Zug nach Hechingen gebracht. Da kurz darauf
unsere dreimonatige Dienstzeit abgelaufen war, entließ man uns am 6. Oktober
nach Hause. Meine Freude, endlich wieder daheim zu sein, war allerdings von
sehr kurzer Dauer, denn dort lag schon mein Einberufungsbefehl zur Kriegsmarine
. Danach sollte ich mich bis zum 9. Oktober in der Prinz-Moritz-Kaserne auf
der Schwedenschanze von Stralsund einfinden.

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