http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0138
tag von Wielgo, stellte die SS sie auf die Kreuzung beim „Gasthaus zum Ziel",
wobei ihr eine Tafel umgehängt wurde, auf der stand: „Ich habe mit einem Polen
verkehrt."
Vom November 1941 bis zum 9. März 1945 befand sie sich dann im brandenburgischen
Konzentrationslager Ravensbrück, Landkreis Templin/Uckermark. Dabei
handelte es sich um das größte KZ für Frauen im Deutschen Reich. Danach
kam Berta L. bei ihrem Bruder in Wyhlen unter.
Ihre über vierjährige Haft hatte sie so geschwächt, dass sie nach eigenen Angaben
vorläufig keiner Arbeit nachgehen konnte. Deshalb bekam sie von der Gemeinde
Wyhlen zunächst eine monatliche Unterstützung von 128 RM. Nach ihrer
Anerkennung als Naziopfer am 4. November 1945 erhielt die inzwischen wieder
in Grenzach wohnhafte Frau eine laufende Beihilfe von monatlich 110 RM bewilligt
.
Quellenangaben:
Gemeindearchiv Grenzach, Akten IX, Faszikel 230, 232, 233 und 301
Gemeindearchiv Wyhlen, Akten IX, Faszikel 424 und 427
Ortssippenbuch Grenzach, Grafenhausen 1974, Nr. 7219
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