Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 145
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0147
Obwohl sich Asphalt als Bodenbelag für Festungsbauten, Straßen, Läden, Ställe
und dergleichen bewährt hatte, fiel er bald der Vergessenheit anheim. Erst im
19. Jh. wurde wieder nach Asphalt geschürft.

Um seine Vorteile besser bekannt zu machen, ließ Philippe Suchard 1842 das
Dach seiner Fabrik in Serrieres mit einer Asphaltschicht belegen. Er ging auch in
dieser Mission auf die Reise und brachte Bestellungen für den Asphaltvertrieb
heim. Viele Gehwege - besonders in Karlsruhe, München, Heidelberg und Mannheim
- wurden damals so mit Asphalt aus dem Val-de-Travers belegt.

Die Ausfuhr nach Deutschland scheint aber bald wieder ins Stocken gekommen
zu sein, denn 1849 leitete Suchard persönlich die Liquidation der Asphalt-Gesellschaft
ein, deren Unternehmen wohl der scharfen Konkurrenz und auch den ungünstigen
politischen und geographischen Verhältnissen zum Opfer gefallen war.

Ein anderes Kapitel, in dem uns Philippe Suchard begegnet, ist die beginnende
Dampfschifffahrt auf dem Rhein. Der rasche, durchschlagende Erfolg von Su-
chards Initiative für die Schweizer Binnenschifffahrt weckte weitere, höherfliegende
Pläne. Vor dem Aufkommen der Eisenbahn erblickten viele in der Schifffahrt
das Verkehrssystem der Zukunft.

Eine Schiffsverbindung von Basel nach Rotterdam müsste die teuren Frachten
für die Import- und Exportgüter der schweizerischen Industrie und für die zunehmende
Getreideeinfuhr namhaft verbilligen. Die Bewohner von Neuenburg
suchten immer wieder nach engeren Verbindungen mit dem weit entfernten Preußen
, dessen Untertanen sie waren.

In Deutschland bildete sich unter Führung Preußens seit 1818 der deutsche Zollverein
, der mit seiner scharfen Schutzzollpolitik für manche Zweige der schweizerischen
Exportwirtschaft katastrophale Folgen nach sich zog. Dabei suchte sich
Neuenburg eine Sonderstellung zu sichern. Aber die Bemühungen um Sonderprivilegien
waren vergeblich. Neuenburg wurde nicht in den deutschen Zollverein
aufgenommen.

Suchard, dessen Schokolade selbst von der königlichen Familie geschätzt und
gerühmt wurde, versuchte durch Eingaben an den König für seine Ausfuhr nach
Preußen Zollvergünstigungen zu erwirken.

Er wollte seine und überhaupt Schweizer Produkte mit möglichst billigen Frachten
über den Rhein nach dem Norden und bis nach England bringen. Die Wasserstraße
und das Dampfschiff erschienen ihm dazu als ideale Voraussetzungen.

Seine Bemühungen waren allerdings von nur kurzer Wirkung, denn 20 Jahre
später hatte die Eisenbahn das Dampfschiff auf dem Rhein bald an Geschwindigkeit
und Sicherheit weit überflügelt. 1832 hatte der erste Rheindampfer in Basel
angelegt, 6 Jahre darauf, 1838, bildete sich in Straßburg eine Gesellschaft für die
Rheinschifffahrt, deren Schiffe aber zu wenig leistungsfähig waren, so dass sie
sich 1842 wieder auflöste.

Nicht ganz unbeteiligt daran war Philippe Suchard. 1840 taten sich 3 Männer in
Basel zusammen, die ein Schifffahrtsunternehmen bildeten, nämlich der Pariser
Ingenieur Cave, Philippe Suchard und J. F. Kaufmann von Basel.

145


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0147