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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 170
(PDF, 38 MB)
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und Her des unterirdischen Fließwassers Chemikalien aus den Deponien ausgespült
werden und in die Tiefbrunnen gelangen. Der Liestaler Geologe Hansjörg Schmass-
mann äußert sich nach der Havarie von 1986 in Schweizerhalle, da er verhindern
will, dass Chemikalien via Grundwasser unter dem Rhein hindurch in die Grenza-
cher Brunnen gelangen.

Die Badische Zeitung vom September 1989 schreibt:
„Niemand holt die Giftfässer aus der Wasserschutzzone [...] die übelsten Lieferanten
[...] schlafen gut mit der Gewissheit, als Verursacher nicht mehr identifizierbar
zu sein " und somit für die Kosten nicht mehr zur Rechenschaft gezogen zu
werden, kommentiert das Blatt. Die Behörden bestreiten diese These der Experten
vehement: das Trinkwasser von Grenzach-Wyhlen werde nicht durch den Deponiestrom
beeinflusst. Trotz der nachgewiesenen „Vielfalt" an Chemikalien sucht die
Behörde nach 11-14 Substanzen. Dabei ignorieren sie zum Beispiel das potentiell
krebserregende Hexachlorethan18.

Die unterschiedlichen Fließrichtungen des Grundwassers sind heute klar bewiesen
kein Thema mehr.

Amt für Umweltschutz Baselland

Dazu schreibt im September 2008 das Amt für Umweltschutz und Energie von

Baselland:19

Im Gebiet des Hardwaldes (Gemeinde Muttenz BL) wird seit mehreren Jahrzehnten
mittels Rheinwasser-Infiltration Grundwasser zur Trinkwassergewinnung angereichert
. Seit anfangs 2006 (!)20 wird die Qualität des Trinkwassers aus dem Hard-
wald öffentlich diskutiert, ausgelöst durch eine Studie von Greenpeace, in welcher
postuliert wird, dass organische Schadstoffe im Trinkwasser aus den umliegenden
Deponien stammen sollen.

In der Vergangenheit wurden verschiedene Quellen für die schon seit einiger Zeit
bekannten Schadstoffe im Grundwasser des Hardwaldes vermutet.

Geologisch ist das Gebiet durch eine Horst-/Graben Tektonik geprägt. Die Felsunterlage
bilden Gesteine des Muschelkalks, in Graben-Bereichen auch jüngere
Gesteine des Keupers, Lias und Opalinuston. Über der Felsunterlage liegen Nieder-
terrassenschotter. Der Obere Muschelkalk und die Niederterrassenschotter bilden
kommunizierende Aquifere21.

18 Hexachlorethan ist bei oraler Einnahme leberschädigend, in hoher Konzentration eingeatmet wirkt
es leicht narkotisierend. Inwieweit es krebserregend sein könnte, wird seit längerem untersucht, biologisch
ist es als Festsubstanz nicht gefährlich, da es in Wasser unlöslich ist. Es kann aber über die
Haut aufgenommen werden.

19 Mbn/1482-hardwaldbericht_mbn_04.09.2008.doc/w2003

20 Oben wird über die 1980er Jahre berichtet.

21 Ein Gestein mit Hohlraum, der zur Leitung von Grundwasser geeignet ist.

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