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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 171
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2017-01/0173
Die Grundwasserfließrichtungen sind durch die künstliche Rheinwasserinfiltration
und die Entnahmen durch Trink- und Brauchwasserbrunnen auf schweizerischer
und deutscher Seite geprägt. Die Infiltrationsrate im Hardwald ist grösser als die
Entnahme, so dass sich nördlich des Rangierbahnhofs Muttenz ein „Grundwasserberg
" bildet.

In der Umgebung des Hardwaldes befinden sich auf schweizerischer und deutscher
Seite zahlreiche Schadstoffquellen, die für einen Schadstoffaustrag Richtung
Hardwald in Frage kommen. Es sind dies Deponien, in denen teils Abfälle aus der
chemischen Industrie abgelagert wurden, aber auch Betriebs- und Industriestandorte
, Verkehrswege, Güterumschlaghäfen, weitere Altlasten, Unfallereignisse, das
Rheinwasser, die Luftqualität und vor der Rheinwasser-Infiltration aus Schadstoffquellen
ausgeschwemmte, im Untergrund noch vorhandene Schadstoffe.

Auszüge aus einer Studie zur Hirschackergrube und zur Kesslergrube aus diesem
Bericht zeigen Folgendes:

Hirschackergrube

Das Deponievolumen der Hirschackergrube beträgt ca. 730 000 m3-
Die Deponie wurde größtenteils mit Aushub und Bauschutt aufgefüllt, aber auch
mit Chemieabfällen, teilweise in Fässern.22 Das belastete Deponievolumen wird auf
ca. 100000 m3 geschätzt. 1978 fand eine erste Teilsanierung statt, indem 260 verrottete
Fässer mit Chemieabfällen geborgen wurden. Die Verschmutzungs-Quelle
beschränkt sich auf die schwarze, stark riechende Schicht, dem untersten Meter
der Deponiesohle. Dort wurden in Feststoffproben teils hohe Konzentrationen von
leicht flüchtigen halogenierten KW bis 4550 mg/kg, DDT inkl. Isomere von 440
mg/kg, Chlorbenzole, PCB, Lindan und Dioxin nachgewiesen. Im Grundwasser
waren Lindan und Dioxin nicht nachweisbar. Mittels Bodenluftuntersuchungen
wurden Tetrachlorethen (PER), Trichlorethen (TRI), Dichlorethen und Hexachlor-
ethan nachgewiesen. Die bisherige Erkundung ergab unter anderem, dass CKW mit
dem Grundwasser ausgetragen werden.

Eine Grundwassermodellierung zeigt, dass bei Pumpbetrieb in den Brauchwasserfassungen
in Schweizerhalle [auf der anderen Rheinseite] das belastete Grundwasser
aus der Grube Hirschacker in Richtung dieser Fassungen strömt. Wäre der
Pumpbetrieb abgestellt, würde das Wasser den Trinkwasserfassungen der Gemeinde
Wyhlen in Rheinnähe zufließen.

Im Jahre 2009 wurde die Grube einer sogenannten Hotspot-Sanierung unterzogen
. Gesucht wurde nach LHKW-Hotspots, finanziert von der Chemischen Industrie
. Nach Johannes Randegger, FDP-Nationalrat und Geschäftsführer der industrienahen
«Interessengemeinschaft Deponiesicherheit Region Basel» (IG DRB), lägen

22 Mehrheitlich wurde nicht in Fässern abgelagert, da diese teuer sind.

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