Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 179
(PDF, 38 MB)
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in die Grube selbst kann man einfahren, auch wenn sie nur eindrucksvoll simuliert
ist. In der fast dunklen Umgebung kann man sich eines bedrückenden Gefühls nicht
erwehren. Eine schwarz-farbig schillernde Wand, aus der Metalle, Autoreifen und
Fassreste hervorragen gibt einem das Gefühl, mittendrin zu sein.

Alle Maßnahmen erwecken viel Vertrauen, wäre da nicht der industrielle Nachbar
, der bisher nicht daran denkt, eine Totalsanierung durchzuführen.

Konzept der BASF

BASF bevorzugt die kostengünstigere Variante, die Umspundung der Grube mit
einer Trennwand, aber die Abfälle sollen in der Grube verbleiben. Der Firma liegt
eine Genehmigung des Landratsamtes Lörrach vor, ihren Teil der Grube einzuspunden
und abzudichten. Diese Variante wird in der Gemeinde sehr negativ diskutiert,
denn sie hinterlässt künftigen Generationen ein unkalkulierbares Erbe. Im Januar
2015 hat sie Widerspruch gegen die Genehmigung eingelegt und im März 2015 dem
Regierungspräsidium gegenüber sachlich begründet.

Statement der BASF:

Die BASF ist auch nach der Sanierung verantwortlich für die Instandhaltung der
Dichtwand, der Oberflächenabdichtung sowie der Pump- und Reinigungsanlage.
Dies gehört zum normalen Betrieb einer solchen Anlage, ähnlich wie dies auch für
andere Bauwerke, beispielsweise von Brücken oder Tunneln gilt.

Die BASF will an ihrem Werk in Grenzach als Industrie- und Produktionsstandort
festhalten und hier weiterhin Inhaltsstoffe für die Kosmetik- und Körperpflegeindustrie
herstellen. Das Unternehmen hat auch ein Interesse, weitere Industriebetriebe
anzusiedeln. Dadurch könnte das Grundstück besser genutzt, die moderne
Infrastruktur stärker ausgelastet und die BASF-Produktion wettbewerbsfähiger
betrieben werden. Dies ist Nachhaltigkeit im Sinne einer effizienten Nutzung des
bestehenden Areals und Wirtschaftsförderung für die Gemeinde.

Beide Verfahren sind nach Auskunft der Behörden rechtlich zulässig. Man spürt
aber in der Gemeinde ein großes Unbehagen über die BASF-Variante. Es hat sich
ein Zukunftsforum gebildet, das die vollständige Sanierung der Grube fordert.

Im November 2015 schreibt die Basellandschaftliche Zeitung:
Die Grenzach-Wyhlener Bürgerinitiative kämpft nun als Verein für die Totalsanierung
der Kesslergrube - und spannt mehr mit den Muttenzern zusammen.

Weder das Grundwasser noch ein Fluss interessieren sich für Landesgrenzen. Aus
dieser einfachen Erkenntnis heraus spannen Muttenzer und Grenzach-Wyhlener schon
seit einiger Zeit zusammen, wenn es darum geht, das Gift aus dem Boden beiderseits
des Rheins zu bekommen. «Es handelt sich bei den Verursachern um dieselben Firmen
», erklärt Manfred Mutter. Der Grenzach-Wyhlener Professor für Bioorganische
Chemie, der fünf Jahre an der Uni Basel und 20 Jahre an der EPF Lausanne lehrte,
ist der Vorsitzende des neuen Vereins «Bl Zukunftsforum», mit dem sich die bisherige
lose Interessensgemeinschaft in Grenzach-Wyhlen kürzlich eine rechtliche Form gab.

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