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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 181
(PDF, 38 MB)
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die prosperierenden Firmen nicht verprellen, denn diese drohten mit einem Abzug
des Standortes und mit Entlassung der Beschäftigten. Erst nach den Katastrophen
von Seveso, als Dioxin eine ganze Region unbewohnbar machte, von Bhopal, als
Zehntausende starben, weil Giftgase aus der Pestizidproduktion in die Atmosphäre
gelangten, und von Schweizerhalle, als am 1. November 1986 Löschwasser den
Rhein rot färbte und tonnenweise Fische verendeten, wurde die Chemische Industrie
von ihrer Verantwortung eingeholt. Sie begann endlich ernsthaft über aktive
Maßnahmen zur Vermeidung von Zwischenfällen und über eine angemessene Entsorgung
ihrer Abfälle nachzudenken. Es wurden Umweltabteilungen eingerichtet,
in denen Fachleute ihr Wissen mit den Chemikern austauschten und die Belegschaft
schulten. Währenddessen schlummerte aber die wachsende Gefahr im Untergrund.
Erst langsam erinnerte man sich wieder dieser Altlasten, aufgeschreckt durch Bürgerinitiativen
in den betroffenen Gemeinden. Wahrscheinlich wird es auch in Zukunft
nicht möglich sein, all diese Deponien absolut zu sanieren. Erstens weiß man
nicht wirklich, wie viele es sind, zweitens hat man einige dieser Gruben, wie zum
Beispiel das sogenannte „Grünloch", mit Chemiegebäuden überbaut und drittens
zeigt die Kesslergrube, wie teuer eine Totalsanierung ist.

An dieser Investition möchte sich die BASF als Rechtsnachfolger der Ciba nicht
beteiligen und belässt daher ihren Anteil an der Kesslergrube in der Erde, indem sie
ihn nur nach außen mit einer Spundmauer absichert. Auch in der Hirschackergrube
bleibt nach halbherzigen Sanierungen vieles im Argen.

So wird sich die Gemeinde wohl auch in Zukunft mit den Hinterlassenschaften
herumschlagen müssen, und es bleibt nur zu hoffen, dass die Trinkwasserversorgung
nicht eines Tages wieder von Tankwagen der Feuerwehr bewerkstelligt werden
muss.

Danksagungen:
Dr. Martin Forter für fachliche Überprüfung des Artikels

Dr. Erhard Richter, Verantwortlicher Schriftleiter des Geschichtsvereins „Das Mark-

gräflerland", für Beratung und Betreuung

Erika Richter für Redigierung des Artikels

Meiner Frau Helge Paulus, für Geduld und Diskussion

Zukunftsforum Grenzach-Wyhlen e.V.

BUND Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen

Zeitzeugen Grenzach-Wyhlen, www.ZeitzeugenGW.de

Kontakt:

Kurt Paulus, kp@zeitzeugengw.de

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