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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
79.2017, Heft 1.2017
Seite: 188
(PDF, 38 MB)
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Hass, Angst und Not einen Neuanfang zu machen". Im Vorfeld wurde der Hebelbund
gegründet, „um das Fest zu organisieren", wie Gerhard Jung einmal erzählte.
Die Gründung des Hebelbundes ist also ein Ergebnis des großen Hebelfestes von
1947. Nach der nationalsozialistischen Diktatur, deren Kulturpolitik auch Johann
Peter Hebel zu vereinnahmen suchte, standen - sozusagen im Gegenzug - in den
Jahren nach 1945 Werk und Person Hebels gerade für Humanität und Völkerverständigung
.

Markus Moehring, der Leiter des Dreiländermuseums, stellte in seinem Festvortrag
unter dem Titel „Johann Peter Hebel als Orientierung in schwerer Zeit" diese
Zusammenhänge dar und konnte selbst denen, die die Ereignisse miterlebt hatten,
Neues mitteilen. Die Künstlerin Bettina Eichin, deren Bildwerke in Basel („Helve-
tia auf der Reise", „Markttische") oder Freiburg („Neun Musen") stehen, erhielt
aus der Hand des Präsidenten Volker Habermaier den „Hebeldank" des Hebelbundes
, eine bibliophile Ausgabe der Erzählungen Hebels aus dem „Rheinländischen
Hausfreund". In seiner Laudatio stellte Habermaier das Schaffen Bettina Eichins
in den Kontext des Erzählens zur Übermittlung einer Botschaft, greifbar etwa im
berühmten „Merke!" des Erzählers Johann Peter Hebel. Weiter führte er aus:
„Kunst mit einer deutlichen Aussage und Botschaft provoziert immer. So war und
ist es bei vielen von Bettina Eichins Werken. Davon aber soll heute nicht die Rede
sein. Außerdem: Verniedlichten und verharmlosten wir unseren Hebel nicht so
häufig, so wäre auch sein Werk wesentlich anstößiger. Das Anstoßen von Denkprozessen
war zu allen Zeiten anstößig." Eichin bedankte sich in einer berührenden
Rede, in der sie die Frage umkreiste, ob „Kunst das Flüstern in der Geschichte
, das im Lärm der Zeit zu vernehmen ist", sei. Der Pianist Thomas Habermaier
umrahmte die Veranstaltung mit Werken aus der Lebenszeit Hebels - einem späten
Adagio von Mozart - und aus der Entstehungszeit des Hebelbundes - einem Satz
aus den „Vingt regards sur l'enfant-Jesus". Bei Wein, Wasser und Gugelhupf blieben
die weit über hundert Besucher des Hebelsonntags im Gespräch noch lange
zusammen.

Hebelbund Lörrach

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