Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 4
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Gewiss ist das geschriebene Wort nie in demselben Masse Träger der
Ideen gewesen wie das gedruckte Wort, das in ganz kurzer Zeit fast
zum alleinigen Träger geworden ist. Andrerseits ist es ganz unmöglich,
mit Sicherheit heute noch alle Bücher nachzuweisen, die im Laufe der
Zeiten als Samenkörner der Ideen im Schosse einer Bibliothek geborgen
wurden. Das « Stirb und werde » ist auch des Buches Los.

Trotzdem soll der Versuch gewagt werden, eine Geschichte der
Bibliotheken des mittelalterlichen Trier zu schreiben. Schon die Menge
bedeutender Bibliotheken, welche die Klöster und Stifter in oder
bei der Stadt selbst bargen : der Hohe Dom, S. Maximin, S. Eucharius
-Matthias, S. Marien, S. Martin, S. Alban, S. Simeon — ganz
abgesehen von den übrigen Klöstern des Erzstiftes z. B. Prüm, Echternach
, Maria-Laach, Himmerod, Eberhardsklausen, Orval — reizt zu
dieser Aufgabe. Zwar könnten die mannigfaltigen und verschlungenen
Schicksale der Sammlungen von der Arbeit abschrecken, da nur jahrelanges
, unverdrossenes Suchen eine gründliche Geschichte der Trierer
Bibliotheken zu Ende bringen kann. Und auch das nur dann, wenn
das Glück dem Suchenden hold ist. Jedoch soll das Wagnis unternommen
werden ; in magnis voluisse sat est.

Wenn ich nun im Folgenden e Studien zur Geschichte der Bibliothek
der Abtei S. Eucharius-Matthias zu Trier » vorlege, so bin ich
mir wohl bewusst, dass sie noch sehr an dem Grundfehler leiden, den
Milkatj bei den meisten Darstellungen der Geschichte einzelner Bibliotheken
rügt : diese « wie die Ansätze zur Geschichte der Bibliotheken
eines Landes zeigen mit wenigen Ausnahmen diesen Grundfehler:
indem sie auf die Feststellung der äusseren Schicksale der Sammlungen
den Hauptnachdruck legen, nicht selten bis zur Erstickung im Detail,
vernachlässigen sie die freilich ungleich schwerer zu erschliessende
innere Geschichte : den Geist, der die Bibliothek beseelte, die Wirkung,
die von ihr ausging, den Einfluss, den umgekehrt die Gestaltung des
wissenschaftlichen Betriebes auf sie ausübte, die Anregung, die sie aus
ihrer Arbeit heraus zur Förderung des gesamten Bibliothekswesens
beisteuerte » (i).

Allein die Erforschung des Details ist eine unumgängliche Vorarbeit;
aber ich hoffe, dass mein stetes Bemühen, auch bei subtilen Einzelforschungen
die grundsätzlichen Forderungen Milkaus nie aus dem Auge
zu verlieren, nicht ganz vergeblich war.

i) Die Bibliotheken in : Kultur der Gegenzcart. Berlin, 1906, I, 1, S. 546.


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