Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 10
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/montebaur1931/0024
IO

Leider sind nur diese wenigen Stücke erhalten ; ein Vergleich mit
den gleichzeitigen Stücken aus St. Maximin, die heute nachweisbar sind,
zeigt, dass St. Eucharius nicht viel hinter dieser Bibliothek zurückstand.
Ausser dem Adacodex, der nicht zur Bibliothek, sondern zur Sakristei
gehörte, sind es :

S. Augustini : Speculum, de baptismo parvulorum, de rhetorica, de dialectica
— S. Gregorii expositio in Job — Tagii über sententiarum — Aristotelis topica,
cathegoriae, periermeniae — Porphyrii isagoge — Apuleji periermeniae — Fortunati
ars rethorica — Rhabani Mauri de institutione clericorum.

Das sind nur mehr die Reste der beiden Büchersammlungen, die
in dem Normannensturm verloren gegangen sind. M. Fr. J. müller hat
in einem Codex L. I. No. 16 der Mattheiser Bibliothek, der aus dem 10.
Jh. stammte, inzwischen aber verschollen ist, folgende Eintragung gelesen
: Deus peccatis posterorum exigentibus fieri permisit, quod effera
gens Nortmannorum postea fines illorum intraverit et eam civitatem et
omnes circumquaque positas, praeda, caede et incendio devastaverit.
Hac de causa Treviri librorum copia et plurima monasteriorum perie-
runt ornamenta. In einer anderen Handschrift desselben Klosters, die
ebenfalls aus dem 10. Jh. stammte, las er : Haec de gestis sancto-
rum patrum post excidium Trevericae urbis relictos cineres diligenter
perscrutantes, sparsim in cartulis scripta invenimus (i). Daraus ergibt
sich, dass nur wenige Bücher beider Bibliotheken gerettet wurden.

Während die Benedictinerabtei St. Maximin schon in der ersten
Hälfte des 10. Jhs. wieder erstand und eine durchgreifende und weithin
wirkende Reform erlebte, hören wir von neuer Blüte in St. Eucharius
erst unter Erzbischof Egbert (975-993), fast 100 Jahre nach der
Zerstörung. Zwar hat Egbert nichts Neues gegründet, sondern Bestehendes
reformiert. Die religiöse Gemeinschaft an der Euchariuskirche
hatte demnach fortbestanden, wahrscheinlich immer noch als Stiftskapitel
. Die kurze Nachricht bei Brower scheint allerdings der Annahme,
dass vorher keine Benedictiner in St. Eucharius gewesen zu seien, entgegenzustehen
(2).

Allein verschiedene Momente zusammengenommen nötigen zu
dieser Auffassung. Einmal beginnt die Liste der Aebte erst mit der Berufung
Gothers von Gent durch Egbert. Für die voraufgehende Zeit ist

1) M. Fr. ]p. Müller ; Ueber die Schicksale vaterländischer Handschriften einige
Worte. Trier, 1831, S. 12, Anm. 9.

2) B r o w e r - M a s e n ; Antiquitatum et annalium Trevjrensium libri XXV.
Leodii, 1670, I, 480 : Monachis hic e familia S. Benedicti, Gotherum e Gandensi
Morinorum coenobio accersitum, initio pontificatus sui rectorem adposuit.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/montebaur1931/0024