Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 16
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/montebaur1931/0030
i6

Dienste dem Kloster übergaben. Das scheint mir wahrscheinlicher als
die Annahme, die Abtei habe in Frauenklöstern Abschriften anfertigen
lassen (i). Der Prior Otto hinterliess dem Kloster 1243 einige wertvolle
Handschriften, wie T 591 bezeugt (2).

Einen durchschlagenden Beweis, dass man auch keine Opfer scheute
beim Kauf von Büchern, bildet der Preis, der uns in einer Eintragung
des Kataloges für das zweibändige Werk des Johannes Andreae über
die Decretalen mitgeteilt wird. Der Katalogschreiber berichtet zu H 56
fol. 151 :

Noverint autem tarn presentes quam futuri quod hujus inventarii scrip-
tor quod sequitur scriptum repperit tametsi hodie cancellatum : Emptus
Parisius anno domini MCCCLXIX cum alia parte pro ducentis et quin-
quaginta francis, eine für jene Zeiten hohe Summe, die nur verständlich
ist bei der Annahme, dass es sich um einen illuminierten Codex gehandelt
hat, von denen nach Angaben im Bd. 9 des Verzeichnisses der Handschriften
der Stadtbibliothek eine Anzahl gerettet, später aber entwendet
wurden.

Ob jener Hubertus de Roy, Stiftsherr von Aachen, später in St.
Matthias eintrat, oder ob er seine Bücher dem Kloster vermachte, ist
nicht mehr mit Sicherheit festzustellen ; aber auch so zeigen die Eintragungen
in seine Bücher z. B. T 954, dass das Kloster schon vor der
Reform Rodes mit den Universitäten in Verbindung getreten war (3).

Eine kurze, inhaltlich geordnete Zusammenstellung der Werke, die
nachweislich am Ende des 14. Jhs. in der Bibliothek vorhanden waren,

1) Schon Caesarius von Arles hatte den Nonnen des von ihm, gegründeten
Klosters vorgeschrieben : Libros divinos pulchre scriptitare. T 313 hat folgenden
Schreibervermerk :

Scriptrix mente pia solum petit Ave Maria.
Lateo monitus testudo est mihi nidus,
Nam praebet hoc vitis, quod nec mihi das sunamitis.
T 1341 ist von zwei Klosterfrauen geschrieben

Summus honor celi, spes grata, Maria, fideli
Filius ipse [ipse] pater remanes in virgine mater.
Hoc opus explerunt Aleith, Claricia, querunt
Inde sibi veniam te venerando piam.

Qui te sustulerit, hunc anathema ferit und dazu die Bemerkung:
Mater Ide Lifmudis fecit hec scribi anima ejus requiescat in pace.

2) Gesta Peregrinorum (T 1203), Algerus de sacramentis (T 591) Vita Ser-
vatii, Juvencus (Dresden, De 153) . Isti libri inventati sunt in bibliotheca S. Eucha-
rii post obitum bonae memorie Ottonis prioris sub abbate Jacobo a. d. 1243
mense Aprili.

3) Fol. 112: Scripta et completa Pragae per me Hubertum de Roy anno domini
1374. fol. 47 : Scriptum Parisius et completum per me Hubertum de Roy...
a. d. 1378.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/montebaur1931/0030