Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 21
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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eine juristische Arbeit Rodes unter dem Titel : Casus quidam. Von dieser
ist im Katalog von St. Matthias keine Spur zu finden. Dagegen nennt
uns der Katalog noch einige andere Werke Rodes, die uns nicht erhalten
sind. Unter F 177 stand folgendes Werk : Ceremonie antiquae domini
Johannis Rode. Es war dies anscheinend das Original der Konstitutionen
des Abtes, deren Weiterbildung zur Bursfelderunionssatzung
bekanntlich den Namen Ceremoniae führten (1).

Zwei andere Arbeiten Rodes, deren Titel wir dem Katalog entnehmen
können, befassen sich ebenfalls mit der Ordensdisciplin. Während des
Konzils von Basel schreibt der Mönch Ulrich von Tegernsee an seinen
Abt : continue litigamus pro esu et abstinencia carnium et pro habitu,
quia diversi utuntur diversis habitibus, et in illis duobus articulis est
maxima difficultas (2). Aus dem Katalog erfahren wir, dass Johannes
Rode auch in dieser Frage die Feder ergriffen hat. E 14g enthielt nämlich
: Item questiones et responsiones Remid de piro et domini Johannis
Rode abbatis monasterii nostri S. Matthiae Apostoli de abstinentia et
esu carnium et an liceat monachis carnibus vesci (3).

Ebenso hat Rode seine Ansichten über die oft behandelte Frage :
utrum deum adorare magis expediat mente vel voce in einer determi-
natio niedergelegt, die in F 299 enthalten, aber nicht mehr erhalten ist.
Beide Themata sind bezeichnend für den Reformabt und lassen sich gut
in das Bild einfügen, das Redlich von ihm gezeichnet hat.

Von seiner Sorge für die Novizen sprechen die Traktate : Occupatio
noviciorum und Exercitium noviciorum, die der Katalog als F 200, F 201,
F 252 anführt. Das Exercitium novitiorum ist ausserdem noch in einer
Handschrift der Seminarbibliothek S 140 erhalten, die zwar z. T. schon
1455 geschrieben wurde, aber im Katalog nicht aufgeführt wird. Doch
dürften F 200 und F 201 in ihren Grundzügen mit diesem Exercitium

1) Trithemius, Ann. Hirs. II, 376 : Ex quibus constitutionibus Joannes
Abbas et primus reformator Bursfeldensis et modum vivendi secundum puritatem
regulae assumpsit congruum et instituta nostra, quibus nomen patres nostri postea
ceremoniale dederunt, cum tempore acceperunt fundamentale documentum. Daraus
ergibt sich, dass die Hs. F 59 Ceremonie monasteriorum. Sublacensis et Spe-
cuensis ebenfalls die entsprechenden Ordenskonstitutionen enthielt.

2) Conciliiim Basiiiense., Bd. 1, Studien und Dokumente. Basel, 1896, S. 82.

3) Eine Hs. aus St. Maximin, jetzt T 2043, hat uns diese Auseinandersetzung
erhalten : Henricus de Piro de esu carnium secundum regulam S. Benedicti. Sie gibt
glücklicherweise auch Angaben über die Persönlichkeit des Verfassers und die Zeit
der Entstehung : datum a. d. 1427 Henricus de Piro inter advocatos venerabilis
curiae Leodiensis minimus. Anschliessend folgt : Sentire fratris Joannis abbatis
monasterii S. Matthiae... de esu carnium und die Bulle Pius II. über denselben Gegenstand
, von der bemerkt wird, das Original befinde sich im Jakobskloster zu
Mainz.


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