Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 22
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/montebaur1931/0036
22

identisch sein, da dieses beginnt mit den Worten : Ut noviciomm occupatio
habeat, wenn auch in der Ausführung Abweichungen bestanden
haben, wie sie bei den erhaltenen Exemplaren F 252 = S 138 und S 140
nachweisbar sind (1).

Ob die beiden anderen Traktate in F 252 = S 138: Kxercicium breve
de columpnis septem und Exercicium bonum de passione domini auch von
Rode stammen, was Marx für den ersten von ihnen vermutet hat (2),
lässt sich aus dem Katalog nicht erhärten. Doch kann an den Ergebnissen
Redlichs, der sie aus inneren Gründen Rode zuschreibt, nicht mehr
gezweifelt werden.

Der Traktat : Quomodo se abbas habere debet ad deum et circa
subditos, der allein von seinen Schriften gedruckt wurde (3), stand mit
der Rede Rodes auf einem Provinzialkapitel in F 30g. Leider ist auch
diese Handschrift verloren. Dagegen hat T 1733-1178, in der ebenfalls
dieses Werk erhalten ist, anscheinend zur Bibliothek des Priors gehört, in
der ja auch, wie wir aus S 26 wissen, die Rezesse der Jahreskapitel der
Bursfelder Kongregation vereinigt waren. Noch bedauerlicher aber ist
der Verlust von B 103. Sie enthielt neben dem Kommentar zu Genesis,
capp. 1-25 (4) eine Sammlung der Reden Rodes : Idem collationes plures
habite in quibusdam synodis ut palet in suis locis. Hoffentlich gelingt es
weiterem Nachforschen gerade diese Handschrift, die zur Beurteilung
des bedeutendsten Mattheiser Abtes wertvoll wäre, aufzustöbern.

Redlich macht die nützliche Bemerkung : « Rode war gewiss ganz
durchdrungen von der Bedeutung einer guten und reichen Bücherei
und dem Wert wissenschaftlicher Studien für das Klosterleben ; er hat

1) P. Redlich nennt sie a. a. O. S. 99 « eine Anleitung, die einen alten Bestandteil
christlicher Mystik, die Vergegenwärtigung Christi im Leiden zur Grundlage
nimmt ». Man vergl. damit was Linneborn (Stud. & Mitteil. a. d. Benedictiner &
Cistercienserorden 22, S. 54) schreibt: «Zum Zentralpunkt aller Uebungen wird
das Leiden Christi gemacht in dem kurzen Compendium spiritualis exercitii ; es
ist von Trithemius verfasst, um den weniger begabten Ordensleuten knappe Gebetsvorlagen
zu bieten... Sie erinnern an die einzelnen Momente des Leidens und
Sterbens Christi und suchen unter dem Hinweise auf das für die Menschheit
vergossene Opferblut des Erlösers eine wahre Opfergesinnung wachzurufen». Schon
Abt Konrad von Johannesberg im Rheingau hatte zu seiner: Exhortatio de quoti-
diana exercitatione monachorum, die in T 787 erhalten ist, Rodes Schriften ausgiebig
benutzt. Auch hier sieht man den Einfluss des Abtes von S. Matthias nicht nur
auf die rechtlichen Constitutionen der Bursfelder, sondern auch auf ihren inneren
Geist. Ein Vergleich dieser Werke, der an anderer Stelle eingehend erfolgt, wird
diese Einwirkung ins rechte Licht setzen.

2) Mar x, Handschriftenverzeichnis der Seminar-Bibliothek zu Trier, in Trie-
4 risches Archiv., Erg. Heft 13. Trier, 1912, .S. 101

3) B. P e z ; Bibliotheca ascetica, I, 157-204.

4) Von ihm hatten wir durch A. Mesenich, Phison mysticus, Trier, 1652
Kenntnis.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/montebaur1931/0036