Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 30
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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3o

diese Zeit nur ganz wenige Beispiele bekannt geworden, dass ein Kloster
ein eigenes Gebäude für seine Bücherei errichtete (i). Cerdo erzählt (2)
« Aedificata est bibliotheca nostra insigne opus et concamerata » zwischen
i486 und 1496. Wo die alte Bibliothek des Klosters lag, wissen
wir nicht genau ; vermutlich stand sie in Verbindung mit dem Archiv
und lag daher im gleichen Raum wie dieses, also über der Sakristei im
sog. sacrarium superius. Das legen auch die 2 Räume nahe, von denen
uns die Zeichnung bei Chn. Wilh. Schmitt Zeugnis gibt; dort sind auf
Tafel 10 in dem Plan des Klosters der Raum x als Archiv und der Raum X
als Vor-oder Lesezimmer angegeben (3). Zu unserem grossen Leidwesen
hat Schmitt von der neuen Bibliothek gar keine Andeutung hinterlassen
. Er schreibt nur : Ausser dem auf Tafel 10 gelieferten Plane des Klostergebäudes
sind auch noch viele andere Gebäulichkeiten : 2 Kapellen,
ein Krankenhaus, eine Bierbrauerei, ein Bibliotheksgebäude, Remisen
u. dergl. vorhanden gewesen und sind z. T. noch vorhanden. Da aber
dieselben, wie schon in der Geschichte bemerkt, nichts besonderes darbieten
, auch keinen architektonischen Wert haben, so übergehe ich
dieselben auch hier » (4). Mag sein, dass der Architekt nichts besonderes
an dem Gebäude finden konnte —■ vom bibliothekarischen Standpunkt
aus kann man nur beklagen, dass nicht einmal eine Zeichnung von demselben
auf uns gekommen ist. Es muss für seine Zeit etwas Bedeutendes
dargestellt haben, sonst erklärte es der Berichterstatter nicht für ein
«insigne opus ». Aus dem anderen Appositum « concamerata » können
wir entnehmen, dass es nicht mehr nur ein Saal war, sondern dass
die Bücher in mehreren Räumen aufgestellt waren. Oder ob unter dem
Ausdruck concamerata ein grösserer Raum gemeint ist, neben dem kleinere
lagen als Arbeitsräume ? Leider müssen wir uns hier mit Vermutungen
begnügen.

Aber soviel ist sicher, dass die Schätze dieses Gebäudes kein totes
Material darstellten, sondern dass mit ihnen eifrig gearbeitet wurde
und dass diese Arbeit eine weitere Vermehrung derselben im Gefolge
hatte. Es sei hier nur daran erinnert, dass in der ersten Hälfte des 16. Jhs.

1) Vergl. Löffler, a. a. O. S. 10.

2) Kutzbach, Nachrichten zur Bau- und Kunstgeschichte Triers und der
Trierer Abtei St. Matthias für die Jahre 1318-1565, in Trierisches Archiv 12 (1908)
S. 79-

3) Römische, Byzantinische und Germanische Baudenkmale in Trier und Umgebung
2. Lief., in Baudenkmale der Rom. Periode und des Mittelalters in Trier und
seiner Umgebung. Trier, 1839.

4) Auch Prof. Dr. Irsch, wohl der beste lebende Kenner der Baugeschichte
der Trierer Kirchen und Klöster, konnte keinen Aufschluss in dieser Frage geben.


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