Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 31
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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nach Angabe des Kataloges 1039 Druckwerke vorhanden waren, zu denen
man noch die 26g Inkunabeln rechnen muss, die zwar im Katalog noch
nicht verzeichnet sind, aber zum grössten Teile damals sicherlich nach
St. Matthias gehörten.

Es ist bedauerlich, dass mit dem Drucke das Buch seines — wenn
ich so sagen darf — persönlichen Charakters entkleidet wird. Auch die
kleinste Schreibernotiz kann in Verbindung mit anderen Kenntnissen
auf die Geschichte des Klosters ein unvermutet helles Licht werfen.
Das ist vorbei; das Buch kommt als fertige Ware in die Bibliothek, erhält
seine Nummer im Katalog, seinen Platz in der Reihe. Vom inneren Leben
der Bücherei kann es uns nichts oder fast nichts mehr erzählen (1).

So sind wir für das Folgende nur auf Mitteilungen über die Bibliothek
angewiesen, und diese sind leider nur ganz vereinzelt. Da haben wir
zunächst das Zeugnis des Trithemius, der den Prior Eberhard von Kamp
beglückwünscht, dass er dieses Amt in einem Kloster übernehmen kann,
in quo librorum est copia maxima. Inwieweit der literarische Verkehr mit
Erasmus und anderen Humanisten seinen Niederschlag in der Bibliothek
gefunden hat, kommt in anderem Zusammenhang eingehender zur
Sprache.

Wenn P. Maurus Hillar vom 16. Jh. schreibt: verumtamen sae-
culum hoc utut musis ferale ac ferreum, auri fodinae litterariae San-Ma-
thianae scaturiginem obstruere nequivit : siquidem iidem Religiosi San-
Mathiani haereditatem ab antecessoribus suis, Codices et libros conscri-
bendi consuetudinem non deseruere, quorum ex hoc saeculo ingentem
copiam adhuc possidemus (2), so scheint er im Eifer der Verteidigung
zu weit gegangen zu sein, wenn man nicht mit mangelnden palaeographi-
schen Kenntnissen diese Behauptungen entschuldigen mag. Der Bestand
der erhaltenen Hss. spricht gegen ihn ; aus dem 16. Jh. sind nur
24 Hss. auf uns gekommen ; aus dem 15. dagegen an 200 Hss.

Jedoch war die Bibliothek im 16. Jh. in gutem Zustande, wie auch
aus dem Berichte Kaspar Bruschs hervorgeht: Monastica vero consue-
tudo . . . caepit illic paulo post hujus Cyrilli tempora et fuisse in
ea multos eximios doctos ac admodum diligentes monachos testatur
hodie adhuc incomparabilis hujus Monasterii Bybliotheca (3). Dagegen

1) Die Randbemerkungen, die oft die reizvollsten und interessantesten Einblicke
in die Geisteswerkstatt eines einzelnen Mannes gestatten, können natürlich
bei der Bücherei einer Gemeinschaft nicht in Betracht kommen.

2) Maurus Hillar: Vindiciae Historiae Trevirensis. Metz, 1763, S. 94.

3) Moiiasteriorum Germaniae praecipuorum ac maxime illustrium Centuria
prima. Ingolstadt, 1551, fol., 122-6.


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