Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 32
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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hat im 17. Jh. die Sorge für die Bibliothek bedenklich nachgelassen,
Von dem Abt Martin Feiden (1649-1675) berichtet Cerdo (i) : Porro
sub regimine... antiquissima bibliotheca in membranis multum laudata.
nonnihil dissipata est. Cum enim dominus Joannes Fach aliqua exigeret
debita de labore suo existentia, d. abbas solvit ipsum membranis. Sic
cum dominus Reuland bibliopola excudisset p. Ant. Mesenich Mysticum,
solvit ipsum membranis. Sic cum Tullenses bibliopolae adferrent Codices
, gradualia tria, antiphonalia totidem et psalteria tria pro choro
nostro, ipse indigens pecunia, membrana petentibus concessit eosque
sie solvit (2). Dass nicht nur liturgische Handschriften auf diese Weise
weggegeben wurden, ergibt sich aus der Bemerkung, die Cerdo daran
knüpft : « Ich gestehe, dass der Abt uns eine Grenze gezogen und uns aufgetragen
hatte, wir sollten solche Handschriften aussuchen, die wir bereits
im Druck besässen. Allein dies konnte nicht so genau eingehalten
werden, indem hiezu eine längere Zeit zum Vergleichen nötig gewesen
wäre, und ist es sehr zu bedauern, dass man nicht früher auf eine solche
Scheidung der Handschriften bedacht gewesen ist» (3). Leider sind
diesen fatalen Tauschgeschäften bei der damaligen geringen Wertschätzung
der Handschriften sicherlich nicht wenige und zwar nur gute alte
Codices zum Opfer gefallen.

Weiterhin hat die Bibliothek während der Raubkriege gelitten ;
zwar fehlen uns Nachrichten über die Einzelheiten. Jedoch wissen wir,
dass die Mattheiser Mönche, als Mabillon ihre Bibliothek besuchte und
durchforschte, vorher « mehrere Mannen (= Waschkörbe) voll pergamentene
Handschriften » aus derselben hinaustrugen (4). Die Mönche von
St. Maximin haben in Erinnerung an die Schädigung ihrer Bibliothek
durch die Franzosen dem grossen Mauriner eine ähnliche ungefällige
Aufnahme bereitet, sodass wir berechtigt sind, denselben Grund auch
für das Verhalten der Mattheiser Mönche anzunehmen.

Im Laufe der Jahre hat man aber diese Schädigungen durch die
Franzosen vergessen; wenigstens haben die Landsleute und Ordensbrüder
Mabülons Martene und Durand eine bessere Aufnahme gefunden. Sie
weilten längere Zeit im Kloster und feierten dort das Weihnachtsfest.

1) Leider kann ich nicht aus der Hs. selbst zitieren, da diese z. Z. in Trier
selbst benutzt wird und nicht nach hier verliehen werden konnte ; ich stütze mich
daher auf M. Fr. J. Müller; Ueber die Schicksale vaterländischer Hss. Trier 1831,
und auf J. Marx: Geschichte des Erzstifts Trier.

2) M. Fr. J. M ü 11 e r : a. a. O., S. 15.

3) Marx: a. a. O. II, 2, S. 558.

4) Franz Tobias Müller, Schicksale der Gotteshäuser im Jahre 1794.
T 1406, S. 307.


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