Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 33
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Was sie von der Bibliothek berichten, ist sehr wenig. « I,a bibliotheque
de saint Mathias est riche en manuscrits des ouvrages des peres et des
traitez de piete. Ily a aussi plusieurs auteurs profanes... Je ne parle pas
des lettres de Jean de Veris » (i). Im Vergleich zu ihren Berichten über
die Bibliotheken von St. Maximin und St. Simeon (2) ist ihre Beschreibung
von der Bücherei von S. Matthias recht dürftig. Ob man auch
ihnen einiges vorenthalten hat wie früher Mabillon ? Denn es ist immerhin
auffallend, dass die beiden Gelehrten weder die alte Ausgabe der
Confessiones des hl. Augustinus, noch Juvencus, noch Prosper erwähnen-

Dass man aus einem ähnlichen Grunde dem österreichischen Mitbruder
B. Pez, dem berühmten Melker Bibliothekar die Constitutiones
oder Ceremonie des eigenen bedeutendsten Abtes Johannes Rode vorenthalten
haben soll, ist m. H. ausgeschlossen. Bekannt ist, dass Pez nach
einem Exemplar derselben suchte, da er sie veröffentlichen wollte. Es
liegt auf der Hand, dass er zuerst im Kloster des betr. Abtes nachforschte
. Und wenn er sie nicht erhielt, besonders nachdem er 1726 das
Büchlein De regimine abbatis des grossen Reformators herausgegeben
hatte, so zwingt das zu dem unangenehmen Schluss, dass damals schon
Verhältnisse in der Bibliothek herrschten, wie sie Hontheim einige Jahre
später kennzeichnete und Gercken andeutete.

Zu ähnlichen Schlüssen führt das nächste, gleichfalls negative
Zeugnis, das entnommen ist dem Werke des Schentz von SchemmerbERG
Compendium Benedictinum : Oder Gantz kurtzer Begrieff deren annoch
in dem Teutschlande florirenden Benedictiner-Abteyen, Prioraten und
Probsteyen utriusque sexus Nicht ex Authoribus sondern selbstgenommenen
Augenschein hergestellt. Prag 1736, das von der Maximiner Bibliothek
einiges zu erzählen weiss, (3) dagegen die von St. Matthias nicht
einmal erwähnt.

Sehr nachteilig ist das Zeugnis des grössten Trierer Gelehrten des
18. Jhs., des WTeihbischofes N. Hontheim. Einmal beklagt er sich darüber
, dass die Trierer Mönche nichts Eigenes produzierten, ja nicht einmal
das von den Vorfahren Ererbte publizierten, sondern diese Schätze

1) Voyage litteraire de deux religieux benedictins. Paris, 1724, II, 294.

2) L. c, II, 285 & 209.

3) Die Bibliothek ist eine der kostbaristen in Teutschland indem man noch
verschiedene Manuscripta von Heil. Ambrosio Athanasio und Hieronymo, denen
berühmten Kirchen-Lehrern und andern sonderbar aber dasjenige Almadel Salo-
monis all da findet welches besagter Heil. Hieronymus von dem Griechischen ins
Lateinische übersetztet und einzig diesem Stifft behändigt hat. a. a. O., S. 48.


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