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handelt, mit denen man sonst wohl die sich immer wiederholenden
Verwechslungen der männlichen und weiblichen Endungen und die
Verstösse gegen die Kasus-und Genusregeln z. B. F 151 Aurea opus
erklären könnte.
Dass der vorliegende Katalog eine Abschrift ist, ergibt sich ferner
aus der Tatsache, dass er fol. ()ov eine Seite freigelassen hat, um die fehlenden
Nummern F 50-54 nachzutragen. In seiner Vorlage haben also
diese Bände schon gefehlt. Ebenso ist zwischen F 160 und 169 eine Lücke
im Original gewesen. Allerdings lässt der Schreiber hier keinen Raum
zum späteren Nachtragen frei, sondern begnügt sich mit der Bemerkung:
hic deficit, kommt aber nicht auf den Gedanken, diese fehlenden Eintragungen
seiner Vorlage an Hand der Bücher selbst zu ergänzen. Umgekehrt
bringt er bei A 40 die genaue Beschreibung aus seiner Vorlage,
macht aber am Rande die Bemerkung : sed vacat d. h. zu seiner Zeit war
das Buch nicht in der Bibliothek vorhanden.
Diese Abschrift ist in der Zeit zwischen 1550 und 1575 gemacht
worden und zwar, wie oben schonbemerkt, für den fr. Martinus Gorrens,
höchstwahrscheinlich auch von diesem selbst. Den Beweis für die oberste
Grenze der Datierung bildet das Wasserzeichen, für die unterste die
Pressung des Lederbandes, der nach Angabe von Max Josef Husung
spätestens 1575 angesetzt werden kann. Der Katalog besteht aus 281
Papierblättern in Quartformat in Lagen zu meistens je 4, bezw. in der
2 Hälfte zu je 8 Blatt ; die einzelnen Lagen sind signiert a-z und A-Y.
Es kommt dreierlei Papier zur Verwendung. Die erste Sorte umfasst
die Lagen a-z, fol. 1-98. Dieses Papier trägt glücklicherweise eines
von den seltenen Wasserzeichen, die datiert sind : ein Wappen mit
einem schreitenden Löwen, der ebenfalls ein Wappen mit dem Buchstaben
A in der Pranke hält, unter dem Wappen ein Spruchband mit
der Jahreszahl 1550. Hieraus ergibt sich der Schluss, dass die Abschrift
wohl bald nach diesem Jahre entstanden ist. Bei Briquet (1) ist dieses
Wasserzeichen nicht angegeben. Wohl aber die beiden anderen
als Nr. 1728 bezw. 4978. Das Papier mit dem zweiten Wasserzeichen,
Wappen mit drei Lilien, ist 1546 in Cleve (2) und Montjoie nachgewiesen
und umfasst die Lagen A-M, fol. 99-194 ; die Lagen N-Y, fol. 195-281
bestehen aus einem Papier, dessen Wasserzeichen eine Krone mit da-
1) Briquet, Les Filigranes. Paris-Leipzig 1907.
2) Auch hier wieder die oft beobachtete Beziehung der Bibliothek bezw. des
Klosters zum Niederrhein.
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