Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 41
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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ranhängendem Buchstaben C darstellt und von Briquet in Regensburg
nachgewiesen ist.

Die Schrift ist kräftig und gedrungen und zeigt keine Eigentümlichkeiten
oder Besonderheiten. Die oberste Zeile jeder Seite ist mit
grösseren Buchstaben verziert. Abgesehen von einer Eintragung N 65
fol. 270 ist sie ganz von einer Hand mit einer gewissen graphischen
Sorgfalt angefertigt.

Wenn der Katalog auch erst nach 1550 geschrieben ist, so gibt
er doch den Bestand einer früheren Zeit an. Aehnliches haben wir bei
dem Katalog des Dominikanerklosters in Wien (1), der 1513 verfertigt
wurde, jedoch den Besitzstand des ausgehenden 15. Jhs. wiedergibt.
Diese Vermutung drängt sich auf bei der Beobachtung der Drucke, die,
soweit ich feststellen konnte, alle aus der Zeit vor 1525 stammen (2).
Jedoch sind von den in der Stadtbibliothek Trier erhaltenen Inkunabeln
aus S. Matthias nur 224 mit einiger Bestimmtheit im Katalog
festgestellt worden. Es bleiben also noch 269 Drucke aus der Zeit vor
1500, die demnach erst nach 1550 angeschafft worden wären. Diese
Annahme ist aber so unwahrscheinlich, dass man annehmen muss, dass
die Vorlage nicht lange nach 1525 angelegt wurde. Da andrerseits eines der
erhaltenen Predigtwerke des Abtes Eberhard von Camp (D 202=T 282),
der erst 1526 starb, schon verzeichnet ist, so dürfte sie um das Jahr 1530
entstanden sein.

Die mittelalterlichen Bücherverzeichnisse waren durchgängig Standortskataloge
, wenn auch der Standort nach gewissen inhaltlichen Gesichtspunkten
gewählt wurde.

Der Katalog des Simeonstiftes, T 1614-412, erweist sich als reiner
Standortskatalog, da er die Bücher nach der Reihenfolge der Pulte verzeichnet
, auf denen sie lagen. Zwar befanden sich auf demselben Pulte
meistens die Werke desselben Verfassers bezw. inhaltlich verwandte
Werke, jedoch zwang die Rücksicht auf den Raum des öfteren auch
inhaltlich verschiedene Werke dazu zu legen.

Das älteste Verzeichnis von S. Maximin könnte man dagegen schon
als Verfasserkatalog bezeichnen, da in ihm hinter den Bibelhandschriften

1) Mittelalterliche Bibliothekskataloge I, 1 S, 293.

2) Auch an Hand der Afinales typographici von M. M a i t t a i r e (A. t.
ad annum 1557, 1-5, Haag 1719-1741, nebst Supplement von Denis, Wien 1789)
und G. W. Panzer (A. t. ad annum 1586 Nürnberg 1793-1803) Hess sich für
eine Anzahl von eingetragenen Druckwerken das Erscheinungsjahr nicht mit Sicherheit
angeben. Ebenso konnte der Realkatalog der Preuss. Staatsbibliothek, der
in mehreren Fällen wirksam zu Rate gezogen wurde, nicht weiterhelfen.


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