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die Werke des Augustin, Hieronymus, Ambrosius, Gregor, Beda, Isidor,
Johannes Chrysostomus, Haymo geordnet folgen und dann die übrigen
Schriften. Das zweite Verzeichnis dagegen von 1393 hat keine Einteilung
versucht, sondern bringt die einzelnen Werke ziemlich wahllos
hintereinander und macht die Sache — anscheinend um zu Ende zu
kommen — summarisch ab mit der Eintragung : multi alii libri modici
valoris (1).
In unserem Katalog tritt die Rücksicht auf den Standort noch mehr
zurück; er stellt auch nicht die Bücher des gleichen Verfassers zusammen,
sondern versucht vor allem die Bücher zusammen zu halten, die inhaltlich
zu einander gehören. Unter dieser oberen Zusammenfassung stellt
er dann die Bücher desselben Verfassers möglichst nebeneinander.
Recht kennzeichnend hierfür sind die Eintragungen B 21-32, wo
jedesmal bemerkt wird ante Bibliothecam bezw. in propilio Bibliothecae.
Ebenso lag N iy imRaum vor der Bibliothek : Idem volumen impressum
sub eodem nro. 17 positum cathenatum ante Bibliothecam nostram. Auch
die verschiedentlich vorkommende Bemerkung : bis habemus in eadem
Hiera et numero (2) beweist die Hinneigung zum systematischen Katalog.
Noch bedeutsamer ist die Feststellung, dass die Bücher, obwohl
sie im Katalog in ununterbrochener Reihenfolge stehen, an verschiedenen
Stellen, nach dem Format geordnet, aufgestellt waren. F 316 trägt nämlich
die Bemerkung : Herum 8° 151. An beiden Stellen steht tatsächlich
das gleiche Werk des Dominikaners Joh (Ludov.) Vivaldus: Aureum opus
de veritate contritionis [in quo mirifica documenta aeternae salutis ape-
riitntur), das erschienen ist (3) in Folio : 1503 Salutiis, Guilelmi de Si-
gnerre,in Oktav: 1508 Lugduni, Joan. de Wingle et Steph. Gueinard bezw.
Parisiis, Francisci Regnault. Weitere Beobachtungen haben ergeben,
dass z. B. die aufeinanderfolgenden Handschriften E 100-112, soweit
sie erhalten sind, Folio = bezw. Quartformat haben, ebenso F 43-49,
dagegen A 2-J5 und F 36-39 Oktav-bezw. Duodezformat. Zwar hat
man schon bei der Anordnung auf Pulten (4) verschiedene Formate auf
dem einzelnen Pulte zusammengelegt und sogar Ueberlegungen angestellt,
1) Keuff er a. a. O. S. 58 & 61.
2) z. B. D 44, E 88, F 152 u. a.
3) Vergl. Quetif - Echard, Scriptores Ordinis Praedicatorum Paris
1721, II. 41.
4) Dass auch in S. Matthias früher die Bücher auf Pulten lagen, ergibt sich
aus einer Bemerkung in T 331 : Omelie, que hic non habentur, reqairantur inter
om-elias Gregorii in antiquo scripto praesenttbus opponendo.
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