Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 49
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Dagegen ist das kanonische Recht stärker vertreten. Oben (i) wurde
schon ausgeführt, dass die Pflege der kirchlichen Rechtswissenschaft
durch den ehemaligen Ofhzial Johannes Rode besonders gefördert worden
sei. Auch hier sei auf St. Gallen zum Vergleich hingewiesen, wo nur
18 kanonistische Handschriften sind gegen 49 in St. Matthias. Die straffere
Systematik dieser Abteilung liegt wohl in dem behandelten Stoff
begründet.

Die nächste Abteilung —Hagiographie und Geschichte —darf ein
besonderes Interesse für sich beanspruchen. Ist doch St. Matthias die
Heimstätte der Gesta Treverorum und hat es durch Trithemius den
Ruf gewonnen, durch Jahrhunderte eine bedeutende Schule in seinen
Mauern beherbergt zu haben. In seinen Annales Hirsaugienses hat er
genaue Angaben über die einzelnen Schriftsteller gemacht und die genauen
Titel ihrer Werke angeführt (2). Marx hat diese Angaben in seiner Geschichte
des Erzstiftes Trier zu einem besonderen Kapitel zusammengestellt
und nach den Ergebnissen der historischen Forschung korrigiert.
Ausserdem hat er in dem Kapitel « Die Verfasser und Ausgaben der Gesta
Treverorum » die Angaben des Trithemius gegen Einwendungen von
Waitz verteidigt (3). Die Hoffnung, durch die Eintragungen des Kata-
loges der Mattheiser Bibliothek endgültige Lösungen zu gewinnen, sind
nicht erfüllt worden. Leider. Zwar wird Golscher, den « Waitz als Fiktion
zu betrachten geneigt » ist, unter i" 24 als Verfasser eines Sermo de
S. Materno genannt, dem ein Sermo de S. Euchario voraufgeht, ein anderer
de S. Valerio folgt. Beide könnten in dieser Zusammenstellung
ebenfalls den Golscher zum Verfasser haben. Aber unwahrscheinlich
ist, dass Trithemius diese Predigten unter den cetera ingenii sui opuscu-
la aufzählen soll als De laudibus S. Eucharii primi Treverorum Episcopi,
discipuli S. Petri Apostoli lib I ; De laudibus S. Valerii secundi Episcopi
Hb. I, De laudibus S. Materni Treverorum tercii Episcopi lib. 1,
zumal da er gleich weiterfährt : Sermones et Cantus in laudem Dei
multos composuit (4). Für die Person des Golscher bringt diese Eintragung
zwar eine Bestätigung ; aber inwieweit er an der Abfassung
der Gesta beteiligt ist, bleibt ebenso dunkel wie bisher. Als richtig hatten
sich bisher die Angaben des Sponheimer Abtes nur bezl. des Werkes des

1) S. 15 & 20

2) Annal. Hirsaug. St. Gallen 1690 S. 37, 56, 71, 121, 130, 141, 174, 1S4, 208,

245-

3) II, 1 S. 175 & 183.

4) Auch Brower hat nur die Predigt, nicht aber das Werk de laudibus in Händen
gehabt. Brower-Masen : Antiquitates Treverenses 1670 p. 168.


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