Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., M 79-Suppl,26
Montebaur, Josef
Studien zur Geschichte der Bibliothek der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier
Berlin, 1931
Seite: 51
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
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Varia

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Caroli Magni et vita Hludovici imperatoris major dicta, das heute in
Wien ist (i). Diese Handschrift stammt bekanntlich aus dem 9. Jh. Da
unter I 55 eine Abschrift vorhanden ist, stellt das Fehlen dieser Hs. im
Katalog ein neues Beweismoment für die frühere These dar, dass man
ältere Werke wegen ihrer schlechten Lesbarkeit umschrieb und nicht
mehr in der Bibliothek selbst aufstellte, jedenfalls sie nicht mehr katalogisierte
.

Die folgenden Gruppen bieten wenig Bemerkenswertes. Es sind
24 philosophische, 26 naturwissenschaftliche und medizinische, 15
literarische und ebenso viele grammatikalische Handschriften. Dass
Aristoteles mehrfach vertreten ist, weist auf eingehendere Beschäftigung
mit der scholastischen Literatur hin, da wir in vielen Klosterbibliotheken
wohl die Summen und ihre Kommentatoren, nicht aber
ihre philosophischen Vorgänger finden ; so hat die Bibliothek von St.
Gallen aus derselben Zeit nur ganz vereinzelte Aristoteleshss. Auch an
medizinischen bezw. naturwissenschaftlichen Werken bleibt sie hinter
St. Matthias zurück. Von klassischen Autoren sind Virgil, Ovid, Horaz,
Lucan, Cicero, Juvenal, Persius und Statius vertreten. Auch die humanistischen
Bestrebungen haben in St. Matthias bald Eingang gefunden
, wie das verschiedentliche Vorkommen von Petrarca und Boccaccio
beweist, ebenso die Hss. M 63, 65 und N 3 bezeugen (2).

Dagegen ist der Bestand an mittellateinischer Literatur dürftig.
Neben verschiedenen Hss. der Aurora des Petrus Riga [A 38, B
101, M 105-ioj) und einigen Sammlungen von Sequenzen und Hymnen
, vor allem N 173, ebenso zwei Hss. der Alexandreis Walters von
Chatillon (/ 108 & M 20) — eine dritte blieb unvollständig (I 60) —
finden sich nur ganz vereinzelt Stücke der mittellateinischen Literatur.

Der Conflictus veris et hiemis (3), der zu Unrecht Alkuin zugeschrieben
worden ist, wird in F 21 & M 1 angeführt ; ein anderes unter den
Werken Alkuins gedrucktes Gedicht, die Disputatio Pipini et Albini (4)
steht in C 52. Ein sowohl Gregor d. Gr. als auch Augustin zugeschriebener
Conflictus vitiorum et virtutum (5) scheint in E 138 & F 100 genannt zu

1) Tabula Codicum Manu Scriptorum in Bibliotheca Palatina Vindobinnensi
asservatorum I Wien 1854 S. 90. Vergl. die Ausgabe von Holder-Egger
in Script. Rer. Germ. Hannover 1911 p. XVIII.

2) Diese Zusammenhänge werden in einem besonderen Abschnitt über die
Inkunabeln und Bücher der Bibliothek, soweit der Katalog sie enthält, nachgewiesen
werden.

3) vergl. M a n i t i u s I, 279 & H. Walther: Das Streitgedicht i. d. lat.
Lit. d. MA., 1920. S. 37 fT.

4) Walt her, a. a. O. S. 19.

5) ebenda S. 112 ff.


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