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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mueller1830/0013
IX

so verführerisch für das verflossene Zeitalter geworden ist, und
die uns in die Zeilen der Jonischen Philosophie zurückversetzte.
Ich tadele damit nicht eine mehr poetische und begeisterte Betrachtung
der Natur, welche über der zunehmenden Zersplitterung
die Liebe an der ganzen lebenden Natur erhält; allein
diese kann, wie die Poesie nie zur Methode oder Manier werden
, ohne in Widerwärtige Afterproductionen auszuarten. Diese
will kührliche, in einigen Analogien glückliche, im ganzen aber
fehlerhafte Dogmatik, die man mit Recht verlassen hat, soll
mich aber auch nicht (wie so manchen Andern) hindern, die
Wahrheit überall anzuerkennen, wo ich sie finde.

Aber was ich philosophische Methode nenne, hat nichts
mit jener Dogmatik gemein. Ich fordere zuerst, dass man un-
ermüdet sei im Beobachten und Erfahren, und diess ist die
erste Anforderung, die ich an mich selbst mache und. unausgesetzt
zu erfüllen strebe. Vielleicht wird man es meinen bisherigen
Bestrebungen glauben , dass es mit dieser Versicherung
redlicher Ernst ist; und ich werde mich sehr freuen, wenn
man gegenwärtige Schrift für ein gutes Zeugniss davon hält.

Dann fordere ich, dass man die Erfahrungen, wenn sie
die hinlängliche Breite und grösste Genauigkeit erlangt haben,
nicht bloss zusammenstoppele, sondern dass man, wie die liebe
Natur bei der Entwickelung und Erhaltung der organischen
Wesen verfährt, aus dem Ganzen in die Theile strebe, vorausgesetzt
, dass man auf analytischem Wege das Einzelne erkannt
und zum Begriff des Ganzen gelangt ist.

Bei jeder auch nur entfernten Einsicht in den Bau des
Organismus erkennen wir, wie diese Organe nicht anders gebildet
seyn können, als integrirende Theile des Ganzen, wir


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