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6. Horizontale Linie) die über dem obern Bande des
äussern Gehörgangs vorwärts zum Jochfortsatz gezogen
ist.
7. Winkel zwischen diesen Linien, der die Stelle bezeichnet
an welcher das Antrum niastoideum geöffnet wird.
8. Gelenkgrube (Cavitas s. Fossa glenoidea.)
9. Vorragende schräge Leiste oder Linie, die von der Incisura
parietalis vorwärts zum Jochfortsatz herab sich zieht und
gleichsam dessen hintere Wurzel darstellt.
10, Jochfortsatz (Processus zygomaticus.)
Fig. 1.
Sie erläutert die Unterbindung der obern Schilddrüsen
arteri e und der S chlüsselbeinarterie.
A. Unterbindung der Arteria thyreoidea superior.
Man legt diese Arterie am sichersten durch einen 1±" — 2"
langen Schnitt blos, den man von der Glandula submaxillaris schief
rückwärts zum vordem Rande des Kopfnickers herabführt. Nach
Durchschueidung der Haut, des subcutanen Zellgewebes, des Unter-
hautmuskels des Halses und der Fascia cervicalis — findet man
die zu unterbindende Arterie in der Mitte des Grundes der
Wunde.
Die in der Wunde sichtbaren Tlieile sind:
1. Aeussere Haut und subcutanes Fettzellgewebe. 2. Unterhautmuskel
des Halses. 3. Halsmuskelbinde (Fascia cervicalis
), die ain vordem Rande des Musculus sternocleidomas-
toideus in 2 Blätter sich spaltet, von denen das eine unter
dem Muskel, das andere (4.) aber über demselben sich ausspannt
. 5. Vorderer Rand des Musculus sternocleidomastoi-
deus. 6. Unterkieferdrüse (Glandula submaxillaris.) 7.
Zwischensehne des zweibäuchigen Unterkiefermuskels. 8.
Zungenbein (Os hyoideum.) 9. Schildknorpelzungenbeinmuskel
(Musculus thyreohyoideus.) 10. Unterer Schlundkopf-
schnürer (Constrictor pharyngis inferior.) 11. Gemeinschaftliche
Antlitzvene. 12. Obere Schilddrüsenvene, in diesem
Falle mit der vorigen Vene sich vereinigend. 13. Unterer
Theil der gemeinschaftlichen Autlitzvene, der schief rückwärts
zur innern Drosselvene herabsteigt. 14. Aeussere
Kopfarterie (Carotis externa.) 15. Obere Schilddrüsenar-
terie (Arteria thyreoidea super.) 16. Kehlkopfast derselben
oder obere Kehlkopfarterie (Arteria laryngea superior),
welche hier vom hintern Umfange der Arteria thyreoidea
entspringt, sonst aber mehr vom vordem Umfange derselben
abzugehen pflegt. 17. Ligatur, die unterhalb des Ursprungs
der Kehlkopfarterie um die Arteria thyreoidea gelegt ist.
18. Zweig des Nervus hypoglossus zum Musculus thyreohyoideus
. 19. Oberer Kehlkopfnerv (Nervus laryngeus superior
.
B. Unterbindung der Arteria subclavia über dem
Schlüsselbeine.
Zur Bloslegung dieser Arterie mache man nahe über dem
Schlüsselbein einen etwa 2\" — 3" langen Querschnitt, den man
von der Schlüsselbeinportion des Kopfnickers nach aussen bis gegen
den vordem Rand des Musculus cucullaris führt. Nach Durch-
schneidung der die Arterie deckenden Theile, wie der äussern
Haut, des Unterhautzellgewebes, des Uuterhautmuskels des Halses,
der Fascia cervicalis und des tiefen Zellgewebes, — findet man dieselbe
in der Mitte des Grundes der Wunde, unmittelbar hinter entern
Höcker der ersten Rippe, an dem der vordere Rippenhalter sich
ansetzt.
Die in der Wunde wahrnehmbaren Theile sind
folgende:
1. Die äussere Haut. 2. Das Unterhautfettzellgewebe.
3. Der Unterhautmuskel des Halses. 4. Die Fascia cervicalis
. 4') Das tiefe, unter der Fascie liegende Fettzellgewebe
. 5. Der Schulterzungeubeinmuskel. 6. Schlüsselbeinportion
des Kopfnickers. 7. Vorderer Rippenhalter
(Musculus scalen. anterior.) 7') Das Höckerchen der ersten
Rippe, an dem der Musculus scalenus ant. ansitzt. 8. Schlüsselbeinarterie
(Arteria subclavia.) 9. Ligatur, die um die Arterie
gelegt ist. 9') Ein Theil des Armnervengeflechts.
10. Arteria cervicalis superficialis. 11. Die Arteria transversa
scapulae. 12. Die quere Schulterblattvene. 13. Die
äussere Drosselvene (Vena jugularis externa), die in diesem
Falle mit der Vena cervicalis superficialis zusammenfliesst;
sonst aber auch in die Vena subclavia herabsteigt. 14. Die
Vena cervicalis superficialis, welche die vorhergehende Vene
aufnimmt. 15. Kurzer Venenstamm, der durch den Zusam-
menfluss der Vena cervicalis superficialis (oder vielmehr de
Fortsetzung der Vena jugularis externa) und der queren
Schulterblattvene gebildet wird und in den Winkel zwischen
der innern Drosselvene und der Schlüsselbeinvene sich einsenkt
. 16. Innere Drosselvene (Vena jugularis interna.)
Fig. 2.
Durch diese Figur wird vorzüglich die Anbohrung des
Antrum mastoideum erläutert. — Man macht an der Stelle einen
senkrechten Hautschnitt, wo die Haut der Regio mastoidea an
die hintere Ohrfläche sich überschlägt. Nach Durchschneidung der
den Knochen hier deckenden Weichtheile wird der vordere Rand
des Warzenfortsatzes sichtbar, dessen oberes Ende da vorwärts sich
krümmt, wo dieser in den obern Rand des äussern Gehörgangs übergeht
. Ueber dem Winkel nun, den jener mit diesem bildet, ist der
Punkt, wo man das Perforatorium zur Eröffnung des Antrum mastoideum
, das man an dieser Stelle niemals verfehlen kann, einstossen
muss.
Diese Operation soll die Anbohrung des Warzenfortsatzes ergänzen
und nur angewendet werden, wenn der Gehörfehler
seinen Sitz in der Paukenhöhle hat, besonders wenn das Gehör
durch krankhafte Ansammlungen in derselben, bei übrigens gesunder
Beschaffenheit des Gehörnerven, vermindert oder aufgehoben
ist, und somit man erwarten darf, dass nach Entfernung dieses Hindernisses
auch das Gehör wieder hergestellt werde.
Die Theile, welche in der Wunde erscheinen, sind:
1. Die äussere Haut mit dem Unterhautzellgewebe. 2. Die
durchschnittenen Musculi retrahentes auriculae. 3 und 4. Die
Enden der gleichfalls durchschnittenen hintern Ohrarterien.
5 und 6. Ein durchschnittener Ast derselben. 7 und 8. Die
Enden der durchschnittenen Vena auricularis superior posterior
. 9 und 10. Die durchschnittenen Zweige des hintern oder
grossen Ohrnerven. 11. Zellgewebe. 12. Vorderer Rand
des Warzeufortsatzes. 13. Der Winkel, an welchem der
vordere Rand des Process. mastoideus in den obern Rand
des äussern Gehörgangs sich umbiegt. 64. Die früher (Tab.
V. fig. 2 4-, fig. 4. 9.) schon angedeutete schiefe leistenför-
mige Erhabenheit oder die s. g. hintere Wurzel des Jochfortsatzes
des Schläfenbeins, oberhalb welcher man, um das
Antrum mastoideum nicht zu verfehlen, das Perforatorium
nicht ansetzen darf. 15. Die gebohrte Oeffnung des Antrum
mastoideum.
Fig. 3.
Sie zeigt den Kopf und Nacken grade von hinten
und erläutert namentlich den Bau derHinterhauptsgegend und
des Nackens.
A. Scheitelgegend (Regio parietalis.)
B. Schläfengegend (Regio temporalis.)
C. Hinterhauptsgegeiid (Regio occipitalis.)
a. Aeussere Gränze derselben, mit der sie an die Regio temporalis
und mastoidea anstösst.
o. Obere Gränze, die sie von der Scheitelgegend scheidet,
u. Untere Gränze, durch eine Linie dargestellt, die vom untersten
Theile des Processus mastoideus der einen Seite
zu derselben Stelle der andern Seite gezogen ist und das
Hinterhaupt vom Nacken abgränzt.
Ca. Ca«. Linke Hälfte der Hinterhauptsgegeiid.
Die Bedeckungen wurden hier gänzlich weggenommen; nur im
obersten Theile der Gegend blieb eine kleine Strecke von derün-
te rhautzell ge webssc h icht e sitzen, um die Verzweigungen
der Blutgefässe in derselben zeigen zu können. Im übri
gen Theile dieser Gegend wurden vorzüglich die Blutgefässe,
di e Saugadern, di e Saugaderdrüsen, die Nerven und
Muskeln des Hinterhauptes dargestellt.
Ca. Obere Abtheilung der linken Hälfte der Hinterhaupt
s gegen d.
Ca«. Untere Abtheilung der linken Hälfte der Hinterhauptsgegeiid
.
I. Gränzlinie, die von dem äussern Hinterhauptshöcker in der
Richtung der obern halbzirkelförmigen Linie des Hinterhauptbeines
auswärts gezogen ist und diese obere Abtheilung der
Gegend von der untern scheidet*.
1') Aeussere Haut mit dem subcutanen Fettzellgewebe und den
darin wurzelnden Haaren.
2. Subcutane Fettzellgewebsschichte, von der die äussere Haut
abgelöst ist.
3. Verzweigung der feinern Gefässe (Arterien und Venen) in
derselben.
4. Tiefe fettlose Zellge websschichte, welche auf der Galea
aponeurotica aufsitzt.
5 Grübchen und Zellen, in denen die Fettläppchen lagen.
6. Gefässe und Nerven, die durch den tiefern Theil der subcutanen
Zellgewebsschichte ihren Lauf nehmen.
7. Sehnenhaube (Galea aponeurotica.)
7') Mittlerer Theil derselben, der hier zwischen den beiderseitigen
Hinterhauptsmuskeln (was immer der Fall ist,
wenn diese sehr schwach sind) zum äussern Hinterhauptshöcker
und zur obern halbzirkelförmigen Linie herabsteigt
.
8. Hinterhauptsmuskel (M. occipitalis.)
9. Ursprung desselben von der obern halbzirkelförmigen Linie.
10. Uebergang desselben Muskels in die Galea aponeurotica
.
II. Stamm der Hinterhauptsarterie, auf dem Hinterhauptsmuskel
in die Höhe steigend.
11') Ast derselben, der nahe an dem äussern Hinterhaupts-
Höcker aufwärts steigt.
11") Stelle, wo die Hinterhauptsarterie aus der Tiefe hervorkommt
.
12. Ast der Hinterhauptsarterie, der nach dem Scheitel emporsteigt
.
13 Ast derselben Arterie, der mehr auswärts zum obern Theile
der Schläfengegend aufsteigt.
14. Hinterhauptsvenen (Venae occipitales), vielfach uuter einander
auastomosirend.
15. Verbindung derselben mit den Venen der Scheitelgegend
.
16. Verbindung ebenderselben mit den Venen der Schläfengegend
.
17. Eine grössere Hinterhauptsvene, welche der Arteria occipitalis
entspricht und auch sie begleitet.
18. Verbindung der Hinterhauptsvenen mit den oberflächlichen
Nackenvenen.
19. Aeste der Hiuterhauptsvenen, die zur äussern Drosselvene
sich begeben.
20. Saugadern, die aus der Scheitelgegend und aus dem obern
Theile der Schläfengegend herabkommen und in die Drüsen
(21.) sich einsenken, welche theils im untern Theile der Hinterhauptsgegeiid
(Glandulae occipitales), theils in der Regio
mastoidea (Glandulae mastoideae) gelagert sind.
22. Ausführende Saugadern jener Drüsen (21.), die in die Saugadern
des Nackens übergehen.
23. Andere Saugadern, die vorwärts zur Regio mastoidea
ziehen.
24. Eine Saugader, die mit den Blutgefässen zu den tiefen
Nackensaugadern herabsteigt.
25. Kleiner Hinterhauptsnerv (Nervus occipitalis minor), ein
Zweig des vordem Astes des dritten Halsnerven.
26. Ein Sehnenbogen, unter welchem der vorhergehende Nerv
häufig durchgeht.
27. Ohrast (Ramus auricularis) des kleineu Hinterhauptsnerven
.
28. Schläfenast (Ramus temporalis) desselben Nerven, an dem
hintern Theile der Schläfengegend sich verzweigend.
29. Hinterhauptast (Ramus occipitalis) ebendesselben Nerven, am
Hinterhaupt bis zum Scheitel emporsteigend.
30. Grosser Hinterhauptsnerv (Nervus occipitalis major), ein
Zweig des hintern Astes des 2ten Halsnerven.
31. Zweig desselben zur Diploe des Hinterhauptbeins (Ramus
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