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Die vielen Oeltropfen und Verdickungen erleichtern das
Uebertragen des Pollens von einer Pflanze zur anderen, und
somit Fremdbestäubung, sehr.
Juncaceae.
Die Pollen von Juncus und Luzula sind einander ganz
gleich. Die einzelnen Körner sind glatt und zu Tetra den
vereinigt, welche, je nach ihrer Lage, verschiedene Formen
zeigen. Im trockenen Zustande sind die äusseren Flächen
eingefallen, tritt jedoch Wasser ein, so nehmen sie ihre natürliche
(}estalt wieder an. Durch Schwefelsäure werden die
Tetraden zerstört, der Inhalt tritt an der convexen Seite des
einzelnen Kornes aus. und nach kurzer Zeit ist alles, mit
Ausnahme der Oeltropfen, gelöst.
Ihrer Natur als Windblüthler entsprechend hat ihr Pollen
weder Verdickungen noch Oeltropfen auf der Oberfläche.
Untersucht habe ich die Pollen von: Juncus glancus,
J. obtusifolius, J. Idmprocarpus, J. alpinm, J. supinus, Luzula
pilosa, L. maxima, L. alhitla, L. nivca, L. campcs/ris, L. multi-
flora.
Typhaeeae.
Typhi laüfolia. Die Pollen sind fast immer zu vieren
vereinigt, und nur wenige Finzelkörner liegen dazwischen.
Ehre Farbe ist gelblich und von Ausscheidungen auf ihrer
Oberfläche ist nichts zu bemerken. Die Exine ist diinn.
Typha angustifolia. Ihr I'ollen gleicht dem obigen in
jeder Beziehung.
Ti/pha minima. Der Pollen dieser Pflanze hat eine ganz
andere Gestalt. Nie zu einer Tetrade vereinigt, klein und
eiförmig!, sieht man in ihm eine (Querwand. Die nähere
Struetur kann man aber nicht erkennen, da alle I'ollen nur
der Länge nach liegen.
Spttrganium ramosmn Der gelbe Pollen ist grösser wie
bei obigen Typhaarten. Vollkommen rund besitzt er einen
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