http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/oetker1888/0044
welche sich in Folge der Vereinigung' mehrerer Bltithen ZU
einem weithin sichtbaren Blüthenstande vereinigen, erfreuen
sich eines grösseren [nsektenbesuches, und der Blüthenstaub
dieser Alten ist deshalb mit vielen gelben Oeltropfen bedeckt.
EtWas weniger Oeltropfen besitzen Rapistrum rugosum und
Draba tomentosa.
Vielleicht würde ein Versuch zeigen, dass obige Arten
bei Sichselbstbestäubung wenige oder gar keine Sinnen ansetzen..
Der Blüthenstaub der zwei kleineren und der von den
vier grösseren Staubfäden unterscheidet sich von einander
durch nichts.
Die meisten Bltithen sind bei Sonnenschein geöflhet und
schliessen sich, wenn es regnet. Da jedoch bei der mehr
oder weniger aufrechten Stellung der Blüthen trotzdem
Wassertropfen hineinkommen können, so ist es für die Pflanze
von grossem Vortheil, dass ihr Pollen, mit Wasser in Berührung
; niemals platzt oder den Inhalt austreten lässt. Die
Verdickungen der Exine. welche sich wie ein Netz um das
Staubkorn legen, sind liier jedenfalls von Nutzen.
Violaceae.
l'iola odorata. Der Pollen ist rund oder hat nach genügender
Wasseraufnahnie drei durch grössere Helligkeit
ausgezeichnete Ecken, aus denen beim Behandeln mit -Schwefelsäure
der Inhalt hervortritt. Die glatte Bxftie hat keine
()eltropfen.
Viola tricolor. Der Pollen hat f> oder (> Ecken, aus
denen der Inhalt hervorquillt, doch ist die Zahl der fünfeckigen
Staubkörner die weitaus grössere. Die Fremdbestäubung
wird durch die von Hildebrand gefundene lippenartige
Klappe der Höhlung des Narbenkopfes, wie auch durch
die vielen auf der Oberfläche haftenden Oeltropfen begünstigt.
Viola palustris. Der Pollen ist rund. 2-, 3- oder 4-eckig.
hat 36—45// im Durchmesser, und eine sehr dünne von (Oeltropfen
freie Exine. Beim Hinzufügen von Schwefelsäure
tritt der Inhalt an den 2. 3 oder 4 Ecken aus.
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