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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 39
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Dischs „Chronik von Zell"). Der zweite Sohn Finckhs, Christoph,
sollte nach dem Willen des Vaters auch studieren, wurde aber
Soldat und führte ein abenteuerliches, verschwenderisches Leben.
Als Leutnant machte er viel Schulden und bereitete dem Vater viel
Kummer. Er starb am 19. 5. 1660. Die ältere Tochter Finckhs heiratete
im Alter von 15 Jahren den Fürstenbergischen Beamten Christian
Sandhaas aus Wolfach, der zuletzt Obervogt in Neustadt war. Sie
starb schon mit 40 Jahren und hinterließ eine Tochter Eleonora, die
den Amtsschaffner Andreas Schaid heiratete. Das Grabmal der letzteren
befindet sich in Zell a. H. bei der Stadtkirche (gest. 1693; siehe
Dischs „Chronik von Zell"). Daß die jüngere Tochter Finckhs, Anna
Magdalena, den Landschaffner Jakob Gebele heiratete, haben wir
schon erzählt. Sie starb vor ihrem Vater und hinterließ vier Kinder.
Gebele erreichte es von Graf Friedrich Rudolf, daß das Lehen Waldstein
und der^ Adelstitel auf seinen Sohn Simon Gebele überging,
der sich nun „Gebele von Waldstein" nannte. Dieser studierte die
Rechte und wurde später Oberamtmann von Wolfach. Ein Enkel
von ihm, Josef Anton Roman Gebele von Waldstein, geb. 23. 11. 1716
in Wolfach, lebte zuletzt als pensionierter fürstenbergischer Hofrat
in Haslach und starb hier. Sein Grabmal befindet sich auch an der
Friedhofkapelle. Es ist recht einfach gehalten; in der unteren Hälfte
trägt es die lateinische Inschrift, bei der sonderbarerweise die Angabe
des Todesjahres (1793) fehlt. In der oberen Hälfte ist das sehr
sauber gearbeitete Wappen, das der Vorfahre Simon Finckh bei der
Adels Verleihung 1638 erhielt. Von beiden Grabmälern zeigt also das
eine das ältere, das andere das neuere Wappen. Das Denkmal selbst
zeigt in seiner gediegenen Sachlichkeit den klassizistischen Stil
seiner Zeit und atmet die ruhige Würde des im Alter von 77 Jahren
verstorbenen Hofrats a. D.

Betrachten wir noch einmal die Kapelle im Innern. An der Empore
bemerken wir ein holzgeschnitztes Wappen, das genau dem Wappen
der Gemahlin Simon Finckhs, Martha Lippin, das wir schon
kennen, entspricht. Und in der Tat stammt es von einem ihrer
Neffen, der den Seitenaltar gestiftet hat: Jakob Lipp, Erzpriester
(Dekan) in Haslach von 1660—1701 und päpstlicher Protonotar.18) Er
hat wie Simon Finckh wohltätige Stiftungen gemacht und der Stadt
kurz vor seinem Tode einen sehr schönen vergoldeten Silberpokal
mit Deckel geschenkt, der nun ein schönes Stück unseres Heimat-

18) Sein Wappen befindet sich auch an der 1690 von ihm erbauten kleinen Kapelle, .'s Pfarrs
Käppele" genannt (Hansjakob „Allerseelentage", S. 78 f.)

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