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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 40
(PDF, 43 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0040
museums bildet. Sein Bild hängt jetzt ebenfalls im Museum. Sein
Vater, Doktor Franz Lipp, war 1636 bis 1649 Landschreiber in Haslach,
1649 — 1651 in Stühlingen. Im Juni 1651 ging er als Syndikus nach
Villingen. Abt Gaisser von St. Georgen-Villingen erwähnt ihn in
seinen bekannten Tagebüchern.

Im Boden der Kapelle ist eine Grabplatte eingelassen. Sie deckt
das Grab des Obervogts Christoph von Hornstein, der 1755 in
Haslach starb. Er erbat sich vor seinem Tode vom Ehrsamen Rat die
Erlaubnis, in der Totenkapelle beerdigt zu werden und zwar in der
Nähe des „Weihwasserkesseleins", was man auch gewährte. Die
Sandsteinplatte zeigt das Wappen Hornsteins und die lateinische
Inschrift, bei der der Steinmetz versehentlich eine Zeile doppelt
eingehauen hat. Für die Kirche in Mühlenbach stiftete er als Kirchenschaffner
ein hölzernes Bild eines Apostels, das heute im Gang zum
Museum zu sehen ist.

Neben dem Finckh'schen Grabdenkmal befindet sich noch das der
Witwe des F. F. Forstmeisters Carl Anton Pleyer von und zu Ramsteinweiler
, einer geborenen Maria Theresia von Reithling. Sie entstammt
dem überlinger Patriziergeschlecht der Reutlinger, von dem
der bekannteste, Jakob (gest. 1611), die wertvolle überlinger Chronik
geschrieben hat. Ihr Mann ist schon am 26. 9. 1732 in seinem Stammschlößchen
in Weiler gestorben (siehe Burgenbuch der „Ortenau").
Aus den Akten der am 8. 12. 1764 verstorbenen Witwe geht hervor,
daß das Grabdenkmal 12 Gulden kostete. Es weist sowohl das Wappen
der Pleyer als das der Reutlinger auf.

Wegen einer naiven Wortspielerei sei noch das Grabdenkmal für
den 1789 verstorbenen Haslacher Stadtpfarrer Franz Schaller erwähnt
, das ebenfalls an der Kapellenwand steht. Die Inschrift lautet:

Da ruhet Franz, ein guter Hirt,
Der S c h a 11 e r zubenamset wird,
Auch dieses Namens würdig war,
Weil Haaslach 24 Jahr

Durch Franzens Wert und Worten schall

Zur Tugendliebe überall

Und Hass' der Sünde angeführt,

Bis endlich ihn ein Schlag berührt,

Von Neidingen gebürtig zwar,
Doch keinem Menschen n e i d i g war,
Sonder freygebig, frölich, mild,
Vier und siebenzig Jahr erfüllt.

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