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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 103
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1. „Am neuen Weg", Gewann an einem geradlinigen Feldweg
und Zufahrtstraße zum Weiler Witstung, in jüngerer Zeit erbaut.

2. „Batschenmatten", am Sulzbach, sind morastige Wiesen. Der
Name ist fränkischen Ursprungs. In anderen alemannischen Landschaften
ergibt sich oft die gleichbedeutende Bezeichnung Watschin-
matt. „Batschnaß" ist Ortsdialekt und heißt völlig durchnäßt. Batschenmatten
bedeuten also nasse Wiesen.

3. „Brachfeld", zwischen Elzhofen und Ottenhofen, stammt aus der
Zeit der Dreifelderwirtschaft. Jeweils ein Drittel des Ackerbodens
blieb abwechselnd unbebaut oder brach liegen. In Deutschland wurde
die Dreifelderwirtschaft etwa 950 Jahre betrieben. Nach 1820 wurde
sie durch die Fruchtwechselwirtschaft ersetzt.

4. „Bruchwald", westlich von Witstung, bedeutet Moorwald. Bruch
mhd. bruoch = Sumpfwald mit Moosboden, der bei Regenwasser
bald unter Wasser gesetzt war.

5. „Burgweg" ist urkundlich 1588 als Kiesweg zum Rhein erwähnt
und weist auf frühere Herrschaftsverhältnisse hin. Das südöstlich
angrenzende Gewann am Burgweg ist äußerst fruchtbares Erdreich.
Der Burgweg bildete den kürzesten Verbindungsweg zwischen
Steinbach und der Klosterabtei Schwarzach und war nach alten Urkunden
eine ehemalige gepflasterte Römerstraße, die im Volksmund
Altgasse oder Steinfeld hieß. Der Gegenweg von Leiberstung her
heißt Burgsträßel, kurz Sträßel. Mithin ist die Annahme nicht von
der Hand zu weisen, daß in diesem Gebiet ehedem ein Edelhof mit
einer Kleinburg gestanden haben mag.

6. „Dreißig Läng" schließt sich dem Burgweg an. Die Namenserklärung
ergibt sich aus der Sage, die im ortsgeschichtlichen Teil
erwähnt ist.

7. „Egelbruch", südlich des Oberdorfes, war in ältesten Zeiten ein
Sumpfwald, der aber abgeholzt wurde. In den gewonnenen moorigen
Waidflächen, die teilweise mit Erlengebüsch durchsetzt waren
gab es im Sauergras schmarotzende Leberegel, die beim Weiden des
Viehes, namentlich der Schafe, in die Leber gerieten und dadurch
die tödliche Leberegelseuche verursachten. Daß diese periodisch
wiederkehrende Seuche noch jetzt ihre Opfer fordert, beweist das
Jahr 1932, wo mehrfach Rinder wegen der Leberegelseuche geschlachtet
werden mußten.

8. „Ehlet" bildet ursprünglich den tiefgelegten Landstrich an dem
Sandbach zwischen Bühl, Vimbuch und Weitenung. Er bestand aus
Büschen, Erlen, Weiden und Hursten, von Eichen, Buchen, Eschen

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