Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 106
(PDF, 43 MB)
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27. „Kallmatt", an der Leiberstungerstraße im Waldeck, wird abgeleitet
von Kalm = Kalmus, einer schilfähnlichen Sumpfpflanze,
deren riechende Wurzeln als Hausarznei und als Gewürz zum Einmachen
von Früchten von den Altvorderen benutzt wurden.

28. „Kellerfeld", nördlich von Witstung, war im Mittelalter ein
abgelegenes Ackerfeld, das einem Keller, d. h. Verwalter eines weltlichen
oder kirchlichen Lehensgutes zur Nutzung überlassen wurde.

29. „Kreuzfeld", westwärts der Dorfanlage, erhielt seinen Namen
vom Feldkreuz am Dorfausgang gegen Leiberstung. Im Volksmund
heißt der Gewann kurz „Kritz".

30. „Moorbrüchel", südlich vom Gänsbrüchel, war morastiger
Bruchwald. Weil die wasserreiche Niederung zur Abwehr von Angriffen
geeignet war, ließ Markgraf Ludwig Wilhelm im Gebiet des
Moorbrüchel zwei Stauschleusen am Sulzbach errichten.

31. „Mühlgut", südlich der Hanfrözen, war wahrscheinlich ehemals
Eigentum des Ortsmüllers.

32. „Neue Äcker", gegen Vimbuch, sind aus früherem Gemeindebesitz
der Bürgerschaft zugeteilte Ackergrundstücke.

33. „Oberfeld", oberhalb des Oberdorfes, umfaßt das größte zusammenhängende
Ackergebiet des Dorfes.

34. „Obere Lach" sind erhöht liegende Grenzäcker südlich vom
Gänsbrücheleck. Der althochdeutsche Ausdruck lahha, lochhen, laha,
lache, la lach, heißt einhauen. Der Einhieb erfolgte in einem Baumstamm
zur Kennzeichnung einer Gewanngrenze.

35. „Plaulmatten", am Sandbach, wurden von den Hanf- und Flachs-
plaulern zum Trocknen der gerözten Hanf- und Flachsfasern benutzt.

36. „Rain", die nördlichen Äcker des Kreuzfeldes, charakterisiert
eine anschwellende Bodenerhebung mit einem wenig steilen. Abhang
, manchmal hört man noch den Ausdruck Hochrain.

37. „Rohrmatten", zwischen Ehlet und Höfnermatten, waren ehedem
feuchte, moosige Weidewiesen, auf denen das Schilfrohr wild
wuchs.

38. „Reeze", am Mühlbach, wurde von den Unterdörflern zur
Hanfplaule gebraucht und bildete gleichzeitig den Lagerplatz für
die vagabundierenden Zigeuner.

39. „Rungs", beiderseits vom Rungs-oder Steinbach, sind gut bewässerte
heu- und öhmdreiche Wiesen. Der Begriff Rungs ist wortverwandt
mit Rinnsal, d. h. Bachbett eines Kleinwassers. Zur
gleichen Wortfamilie gehören Rinne, Rhein, rinnen, rieseln.

40. „Rüstung", nördlich gegen Halberstung, wurde in den Kirch-

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