Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 130
(PDF, 43 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0130
strecke der römischen Rheinuferstraße wird heute mit „Hohweg" und
die Fortsetzung nach Süden mit „Heerweg" bezeichnet. Im Dorfe
Ichenheim zweigt von der Nord-Südrichtung eine Sackgasse mit dem
Namen „Steinstraße" (Steingasse) nach Osten in der Richtung Nieder
- oder auch Oberschopfheim ab. Die nach Niederschopfheim weisende
Linie berührt nördlich von ihr auf Gemarkung Niederschopfheim
die Gewanne Steinackerwald (ist jetzt Feld) und Steinackerfeld.
Von Niederschopfheim aus, wo selbst sich ein römischer Stützpunkt
befand, kann ihr Ziel zunächst südlich zur Leutkirche, dann östlich
zum Hohweg oder auch weiter östlich über das kleine Sträßle zum
Hohweg gewesen sein. Die zweite Linie nach Oberschopfheim könnte
vielleicht Ottenweiererhof (Rest der früheren Siedlung Hottenweiler)
zwischen Schutterzell und Mühle das Gewann Steinrot passiert haben
und der sogen. Kolwerwe auf der Oberschopfheimer Almend
und von da etwa dem Allmendweg über die Leutkirche zum Hohweg
gefolgt sein. Die Kolwerwe (von Aufwerfen) verlor bei der Entwässerung
und Neueinteilung der Allmendfläche 1924—25 den Charakter
als Wiesenfahrweg und ist kaum mehr zu erkennen; sie begann
etwa 300 m unterhalb der Stelle, wo der Dorfbach von seiner
westlichen Richtung in die nordwestliche übergeht (daselbst stand
einst ein Hirtenhaus), und verlief nach Südwesten bis zur Schutter
mit Sicht auf das Gewann Steinrot nördlich von Schutterzell.

Auf der Gemarkung Oberschopfheim ist diese alte Straße gekennzeichnet
durch die Flurnamen Steinacker, Hohweg, Laubengasse,
Steingasse (jetzt Spielbergweg östlich des Pfarrhofes) und Spielberg.
Diese Bezeichnungen werden gerne mit den Römern in Beziehung
gebracht. Beim Bau der Wasserleitung 1893—94 stieß man im Russendorf
westlich des einstigen Fronhofes in einer Streckenlänge von 60
bis 80 m, welche durch eine benachbarte Quelle durchfeuchtet war,
in 2 bis 2/4 m Tiefe auf einen dreifachen Belag von teils Eichen-,
meist aber Tannenstämmen; die einzelnen Belage waren etwa lA m
voneinander entfernt.

Die wichtigsten Gebäude standen im Mittelalter an diesem Straßenzug
wie die Leutkirche, die Elendenherberge (beim heutigen
Engelgasthaus), der Fronhof, die Danzlaube, der Pfarrhof, das Schulhaus
und die Kapelle des Gengenbacher Hofes (auf dem Platze des
heutigen Friedhofes am Kappelweg). Derselbe wird von Oberschopfheim
aus nach Osten dem Kappelweg folgend mindestens bis zum
Heer- oder Herrweg beim Lendersbach geführt haben. Die teilweise
Bezeichnung mit „Hohweg" (Höhweg) läßt die Folgerung zu, daß

130


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0130