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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 131
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sein Verlauf noch weiter in die Höhe ging und zwar dem Buhweg
(Buweg) folgend zunächst durch den Oberschopfheimer, dann Diersburger
Wald bis zum Bildstock und der Wasserscheide zwischen dem
Diersburger und Gereuthtal, sodann bis zur Römerfeste Geroldseck
und evtl. weiter über den Sodhof und die Wasserscheide der Kinzig
und Schutter. In dem Lageplan, welcher der Waldteilung zwischen
den Gemeinden Oberschopfheim und Diersburg im Jahre 1786 zugrunde
lag, ist der Buhweg bis zur Ostgrenze des Diersburger Waldes
bereits vorhanden, während es sonst Waldwege noch nicht gab.
Vor 50 Jahren war der Buhweg noch durchgängig fahrbar; seither ist
er im hinteren Tal des Oberschopfheimer Waldes angepflanzt und
verwachsen, nachdem in der Folge der Waldteilung für die Oberschopfheimer
vom Obereckweg hier ein neuer Weg dem nördl.
Waldrand entlang und für die Diersburger vom Fuchsbühl aus eine
bessere Verbindung zu ihrem Wald d. h. zum hinteren Buhweg um
den langen Sumpf herum hergestellt worden war.

Die Bezeichnung „Buhweg" ist wohl als eine Ableitung von Bauweg
zu deuten, nachdem in zwei Fällen — Schneeburg und Willstätt
— der zur Burg gehörende Meier oder Bauhof „Buhof" genannt wird
(„Ortenau", Heft 21, 1934 S. 233 ff.). Es liegen folgende Entstehungsmöglichkeiten
für die Bezeichnung Bau- oder Buhweg vor:

a) An ihm, gleich nach Erreichung der steilen und felsigen Bergwand
befindet sich der älteste Steinbruch von Oberschopfheim, welcher
seit etwa 1800 außer Betrieb ist. Dieser wird einst die zum Bau
der Leutkirche und der Grundmauer der Bauernhöfe benötigten
Steine geliefert haben, ferner wird mittels des Buhweges ein
großer Teil der zum Bau der Hofstätten gebrauchten Holzstämme
beigeschafft worden sein,

b) nachdem feststeht, daß die erste Burganlage der Geroldsecker
auf dem Rauhkasten errichtet und die vorgefundenen restlichen
Gewandsteine einer Scharte und die Quaderketten aus rotem
Sandstein gefertigt waren („Ortenau", Heft 21, 1934 S. 331 ff.),
ist es möglich, daß diese Steine aus dem a) genannten Steinbruch
bezogen und auch sonstige Baumaterialien über den Buhweg beigefahren
wurden. Auch zum Bau der Feste Tiersberg, soweit Sandsteine
dabei zur Verwendung kamen, könnten diese demselben
Bruch entnommen sein.

Dieser Buhweg kann für die Herren von Geroldseck, besonders
so lange sie die Burg auf dem Rauhkasten bewohnten, eine große
Bedeutung gehabt haben als Verbindungsweg für ihre vielseitigen

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