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kirche mit Schenkungen und
Vermächtnissen reichlich aus.
Nach der erwähnten Steuerrolle
der Straßburger Diözese
bestanden im Jahre 1464
elf Kaplaneien. Außer den
Seelsorgepriestern feierten
also täglich elf Kapläne in
Offenburg das hl. Meßopfer.
Von diesen elf Kaplaneien
befanden sich sechs in der
Pfarrkirche, eine im Ossoiium
(Beinhaus), zwei in der St.
Andreaskirche und zwei in
der Gutleutkirche. Auch die
Namen dei Altäre sind uns
teilweise überliefert. Von
den sechs Altären der Pfarrkirche
waren drei der Muttergottes
geweiht, die anderen
trugen die Namen
„Corporis Christi", „Heilig
Kreuz" und „Hl. Katharina".
Die zwei Altäre in St. Andreas
waren den tausend
Märtyrern gewidmet.
Die Besetzung dieser Altarpfründen
stand den Stiftern,
zum Teil auch dem Kirchherrn zu. Nach dem Bericht des Kirchherrn Rapp konnten
die Offenburger Altaristen von ihrem Privatvermögen und ihren Pfründen in guten
Zeiten wohl leben.
Bühlweg-Kapelle bei Käfersberg-Ortenberg
Heiligenverehrung
Um den Kult Christi rankte sich die Heiligenverehrung. Dieser Kult wuchs
gegen Ende des Mittelalters immer mehr in die Breite. Der religiöse Volkstrieb
war so stark, daß er zu immer neuen Formen drängte und begierig alles Neue
aufnahm, was ihm aus der Ferne zuströmte. Das ganze Leben war durchflochten
von den Beziehungen zu den Aposteln, Märtyrern und Heiligen. Viel zahlreicher
als heute waren die Feiertage. Die drei Hochfeste des Kirchenjahres, Weihnachten,
Ostern und Pfingsten, dauerten drei Tage. Im 15. Jahrhundert wurde durchschnittlich
fast in jeder Woche ein Fest des Herrn, seiner Mutter oder eines Heiligen gefeiert,
an dem die Arbeit ruhte.
In Offenburg hat man einer größeren Anzahl von Heiligen besondere Verehrung
gezollt. Die St. Andreaskapelle war nicht nur diesem Apostel geweiht, sondern
auch dem hl. Erhard und der hl. Maria Magdalena, der Fürsprecherin
der bekehrten Sünderinnen. Die St. Jakobskapelle im Gutleuthaus wurde auch zu
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