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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 6
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Schweren Herzens, doch um der guten Sache willen, stellten sich für den
Vorstand zur Verfügung : Direktor Dr. Steurer, Freifrau von Schauenburg, Schlossermeister
Scheurer und Dr. Staedele. Für den Ausschuß hatten sich in dankenswerter
Weise alte treue Mitglieder zur Verfügung gestellt. Mit dem 10. Mai 1947
gab die Militärregierung in Offenburg die vorläufige Erlaubnis für die Tätigkeit
unseres Vereins.

Im Oktober 1947 konnte unser Verein zum ersten Mal seit seiner Neugründung
eine Hauptversammlung abhalten, sie fand statt in Offenburg, dem Sitz des
Vereins. Nach Begrüßung der Vereinsmitglieder, einem Hinweis auf Aufgabe und
Einrichtung des Vereins und der Ehrung der Toten des Vereins durch den ersten
Vorsitzenden, Gymnasiumsdirektor i. R. Dr. Steurer, gab der Schriftführer einen
kurzen Geschäftsbericht, dem eine kurze Aussprache folgte. In der öffentlichen
Versammlung sprach nach einem Gedichtvortrag Prof. D. K ä h n i über das Thema
„Die Beziehungen zwischen der Reichsstadt Offenburg und der Landvogtei
Ortenau." Der Redner entwarf ein fesselndes Bild des einstigen Offenburg und der
Ortenau, bei dem ein Stück alte „Rechtsgeschichte" lebendig wurde. Die vielfach
umstrittenen Besitzverhältnisse und ihre verschiedentlich gewaltsame Wahrung
führten für die Bevölkerung zu zeitweise unerquicklichen Verhältnissen.

An den Vortrag schloß sich eine Besichtigung der Klosterkirche, Hl. Kreuzkirche
und ölberg unter Führung von Hotelbesitzer Schimpf. Am Nachmittag behandelte
Kreisoberschulrat J. L. W o h 1 e b das Thema „Wirtschafts- und Kulturbilder
aus dem Kinzigtal". Insbesondere sprach er vom Kerbholz, den Hofzeichen, den
Hausmarken und Familienwappen. Der Redner ging weiterhin ein auf die noch
ungeklärte Herkunft der reichen Goldschmiedearbeiten des Kinzigtals, auf sein
bauliches Leben im ausgehenden 18. Jahrhundert und das „Umlernen im wirtschaftlichen
Denken" jener Zeit. Wie an den ersten, so schloß sich auch an den
zweiten Vortrag eine lebhafte Aussprache an.

Im Jahr 1948 begnügte man sich mit einer Ausschußsitzung, die am 2. Oktober
in Offenburg abgehalten wurde. Nach der Begrüßung und einem kurzen Geschäftsbericht
sprach Prof. Dr. Kähni über „Verbrechen und Strafen in der
Reichsstadt Offenburg im 17. Jahrhundert". Gemäß einem Antrag sollte der
Vorstand des Vereins wegen Aufstellung des Josef Kohler- und Okendenkmals
bei der Stadtverwaltung Offenburg vorstellig werden. Werkmeister H e i t z - Kork
zeigte einen reizvoll ausgeführten Stammbaum. Freifrau von Schauenburg
berichtete über die Wiederaufstellung der Lautenbacher Altäre.

Noch im Oktober 1948 lief die Genehmigung zum Druck der „Ortenau" ein.
Uber den langen, beschwerlichen Weg von der Genehmigung bis zum Erscheinen
der Ortenau zu berichten, erübrigt sich. —

Am 23. Juli 1949 traf sich der Vorstand im Schillergymnasium in Offenburg zur
Besprechung und Vorbereitung der fälligen Jahresversammlung. Diese fand am
11. September 1949 in Offenburg im historischen Hotel „Sonne" statt. Der
erste Vorsitzende des Vereins, Gymnasiumsdirektor i. R. Dr. Steurer- Lahr,
begrüßte zunächst die Heimatfreunde, die aus allen Teilen Mittelbadens gekommen
waren, ehrte die Toten des verflossenen Vereinsjahres und legte dann mit
Rücksicht auf sein hohes Alter den Vorsitz nieder. Ungern und nur der Notwendigkeit
gehorchend, verlieren die Vorstandsmitglieder Direktor Dr. Steurer als
1. Vorsitzenden, der jederzeit die Belange des Vereins wahrnahm, und dem Wohl
und Weh des Vereins zutiefst am Herzen lagen. In Anerkennung seiner Ver-

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