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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 37
(PDF, 45 MB)
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hoffe" — dann stand dem Bischof das Recht zu, die gestiftete Summe
einzuziehen und der Stadt Molsheim zuzuwenden. Schließlich vermacht
der Erblasser der Prädikatur seine Bibliothek, damit sie dem
Studierenden zur Verfügung stehe.

Diese Stiftung hat ohne Zweifel zur Erneuerung des kirchlichen
und religiösen Lebens in Offenburg viel beigetragen. Es wäre eine
lohnende Aufgabe, festzustellen, wieviele Geistliche ihre Stellung
dieser Stiftung verdankt haben. Nutznießer dieses Stipendiums waren
vermutlich auch die Pfarrektoren Hieronimus Rapp und
dessen Vetter LazarusRapp, die beide aus Offenburg stammten.
Ersterer trat 1567 das Predigeramt an und versah die Pfarrei bis 1610.
Letzterer war 1610—1620 Pfarrektor und Erzpriester und ist der
Verfasser des obengenannten Berichts. Er konnte von sich und seinem
Vorgänger sagen, die Offenburger Pfarrei sei durch sie und ihre
Confratres „also versehen worden, daß sie nicht allein bei den
gerechten Richtern, sondern bei allen hießigen unserer gnädigst.
Fürsten und Herren Obrigkeiten, sodann auch bei den benachbarten
geistlichen und weltlichen Standespersonen hier Ruhm und Lob und
nach diesem Leben die freudenreiche ewige Seligkeit zu erlangen
sich getrösten".

So setzte sich in der Reichsstadt Offenburg und in der Landvogtei
Ortenau die Gegenreformation in zähem Ringen durch. Am Ende des
16. Jahrhunderts stand die Pfarrei Offenburg wieder innerlich gefestigt
da. Aber es gab in Offenburg immer noch einige Männer, die
lieber auf das Bürgerrecht verzichteten als den evangelischen Glauben
aufgaben. Das Nebeneinanderleben der beiden Konfessionen
war ein Problem, mit dem sich die Ratssitzungen immer wieder auseinandersetzten
. Eine dauernde Befriedigung, eine stete Entwicklung
nicht nur der Kirche, sondern überhaupt der menschlichen Kultur
war unmöglich. So mußten unsere Vorfahren zuerst die Leiden des
Dreißigjährigen Krieges auf sich nehmen, bevor sie einer Zeit des
religiösen Friedens entgegengehen konnten.

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