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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 52
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1950/0052
des Wesentlichen, nur an zwei Stellen ergänzt aus Sigels Denkwürdigkeiten
in Dr. Lautenschlager, Volksstaat und Einherrschaft,
Dokumente aus der badischen Revolution 48/49, Konstanz, 1920.

An einem Tage bald nach dem 20. April 1848 hielt der Volksverein
oder Vaterl. Verein Ettenheim eine Hauptversammlung ab.
Auf dieser wurde beschlossen, mit 90 Mann, die sich freiwillig meldeten
, am nächsten Tag bewaffnet nach Freiburg zu ziehen, um
sich dort an einer Volksversammlung zu beteiligen. Der Bürgermeister
wurde gezwungen, die auf dem Rathaus liegenden Gewehre
nebst Munition, die vom Zeughaus in Karlsruhe geliefert worden
waren (zufolge des einige Wochen vorher ergangenen Gesetzes über
die Errichtung von Bürgerwehren), herauszugeben. Das Quartier des
Vereins war im „Badischen Hof". Als am nächsten Morgen
der 90. Mann fehlte, wurde er aus dem Bett herausgeholt. Ein Herr
St. — wohl Hermelin - oder Kreuzwirt Karl Stölcker,
der sonst mit den Aufständischen sehr sympathisierte —'- hatte auf
der Versammlung, aber vergeblich, seine Bedenken gegen den Zug
nach Freiburg geltend gemacht, indem er auf die Niederlage bei
Kandern abhob. Mit festlich geschmückten Wagen fuhr die Etten-
heimer Kolonne nach Freiburg, unterwegs mit anderen Kolonnen
zusammentreffend (auch Truppenabteilungen zeigten sich schon
gegen Westen), und nahm an einer von etwa 10 000 Menschen
besuchten Versammlung auf dem Karlsplatz teil. Dort wurde
beschlossen, mit den vom Wiesental anrückenden Freischärlern Verbindung
aufzunehmen und ihre Vereinigung mit den Freiburger Aufständischen
zu erstreben.Mors wurde als Kundschafter gegen Horben
ausgeschickt. Dort traf er mit Kundschaftern der Sigel-Struve'schen
Mannschaft zusammen, von denen er erfuhr, Sigel und Struve seien
von Todtnau und der Halde her mit ca. 5000 Mann im Anmarsch
. Als er am nächsten Vormittag — es wird am Ostersonntag
23. April gewesen sein — mit dieser Meldung im „Römischen
Kaiser", wo die Ettenheimer einquartiert waren, anlangte, wurde
gerade Generalmarsch geschlagen. Sammelplatz war der Münsterplatz
. Dort wurden vom Balkon des GasthofszumGeist aus
Reden gehalten, und es wurde beschlossen, den im Anmarsch auf
Freiburg befindlichen Truppen Widerstand zu leisten und zunächst
zu verhindern, daß sich Truppen zwischen Freiburg und die von
Horben her zu erwartenden Freischärler einschöben. Mors wurde
beauftragt, mit 100 Mann — 50 Scharfschützen und 50 gewöhnlichen
Schützen —, alles ihm bekannten und zuverlässigen Leuten, meist

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