Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 53
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Ettenheimern, diesen Auftrag auszuführen. Da zu dieser Zeit
schon „Fürstensoldaten" in der Nähe der Wiehre standen,
wurden einige Kompanien Freischärler vor das Schwabentor
gelegt. Mors kam mit seiner Schar nach Horben. Einige Stunden
später trafen auch die Freischaren von Sigel und Struve ein, Sigel
und sein Adjutant zu Pferde. Mors schildert die kunterbunte Aufmachung
der Freischaren und ihre unzulängliche Bewaffnung. Mors
meldete sich bei Sigel und besprach mit diesem, der nicht ortskundig
war, den Vormarsch auf Freiburg. Schon am Nachmittag und
Abend dieses Tages (23. April) gab es ein Gefecht bei Günterstal
zwischen der Vorhut unter (dem voreiligen) Struve und Regierungs- t
truppen, die vom Sternwald her feuerten. Es gab Tote und
Verwundete auf beiden Seiten. Ein zwischen dem Sternwaldeck und
Günterstal am Westrand des Sternwalds an dem sich dort hinziehenden
Fußweg, etwa 1 km vor Günterstal, stehender Denkstein
erinnert daran, daß am 23. April 1848 dort die Soldaten Johann Keller
und Sebastian Fleuchaus von der 3. Komp. des Inf.-Reg. No. 4
gefallen sind. — Am nächsten Vormittag (Ostermontag 24. April)
kamen dringende Hilferufe von Freiburg an Sigel nach Horben. Mit
seinen auf etwa 400 Mann zusammengeschmolzenen Freischaren
ging es im Eilmarsch gegen Freiburg. Bei diesen befanden sich auch
37 Mann vom Ettenheimer Banner, auch der Fahnenträger
war ein junger, erst kurz verheirateter Mann aus Euenheim
, Augustin Chavoen. Da dieser sehr ermüdet war, half
Mors ihm die Fahne bis zur Schwabentor-Dreisambrücke
tragen, wo Ch. sie mit den Worten wieder übernahm, er sei stolz
darauf, sie ihnen vorantragen zu dürfen. Gleich darauf bekam die
Schar vom jenseitigen Dreisamufer Flankenfeuer von dort aufgestellten
Scharfschützen, und der Fahnenträger sank mit Herzschuß
neben Mors zu Boden. — Hier sei eingeschaltet : Auf den vergilbten
Blättern des pfarramtlichen Sterberegisters von Ettenheim für 1848
findet sich unter No. 39 folgender Eintrag :

„Im Jahre tausend achthundert achtundvierzig den 24. April Vormittags
fiel als Freischärler auf der Dreisambrücke bei Freiburg
Augustin Chavoen, Bürger und Schmied dahier, alt neunundzwanzig
Jahre sieben Monate. — Soweit der stadtamtliche Bericht von
Freiburg.

Ettenheim, den 1. Mai 1848. Pfarrer Baumann."

Geboren war Ch. am 16. September 1818 in Ettenheim als Sohn
des Peter Ch., Bürger und Posamenter, und der Therese Speck.

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