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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 74
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Vom Gelübde entbunden
Sicherlich wollte Augusta, deren gottergebenes Denken über jeden
Zweifel erhaben ist, die Erbauung der neuen Stadtkirche nicht hintertreiben
; sie wollte aber offensichtlich Zeit gewinnen. Der Türkenlouis
hatte mehr als eine Million
Gulden Schulden hinter- j
lassen, sie selbst laufend
Bauaufträge erteilt und
durchgeführt, denken wir

nur an das prächtige
Schloß, das rund 10 Millionen
Gulden verschlang,
an die liebliche und reich
ausgestattete Sommerresidenz
Favorite (1710/14),
die zierliche Pagodenburg
(1722), an den Sibyllenbau
(der ihr nach der Vermählung
des Erbprinzen
eine Zeitlang als Wohnung
diente), schließlich an die
gleichfalls zur Einlösung
eines Gelübdes errichtete
Loretto-Kapelle. Die Unmöglichkeit
, die von ihrem
seligen Gemahl gelobte
Kirche schnell genug zu erstellen
, brachte die fromme
Markgräfin in ernste Verlegenheit
und Gewissensnot
. In ihrer Seelenpein
wandte sie sich am 1. Mai
1730 von ihrem Witwensitz Ettlingen aus brieflich an den ihr befreundeten
Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn, dessen Bistum
Speyer bis zur Murg und Oos herauf reichte. Sie bat ihn herzlich,
beim Heiligen Vater in Rom die Umwandlung des von ihrem Gemahl
getanen Gelübdes in eine milde Stiftung zu erwirken. Der hohe
Gönner setzte sich mit dem Erfolg für sie ein, daß sie mit Rücksicht
auf ihre bedeutenden Stiftungen und zahlreichen Wohltaten — sie
hatte bereits fünf Kirchen gebaut, unter denen die hiesige Hof- oder

Die katholische Stadtkirche

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