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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 80
(PDF, 45 MB)
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lassen. Und tatsächlich erlebte Rohrer die Freude, daß sein Bauherr
am 15. Juli 1739 an die Hofkammer verfügte : Wir sind nicht gewillt,
die Kirche einem anderen Baumeister zu übertragen. Diese fürstliche
Huld wußte der Meister zu würdigen. Unverdrossen fertigte er im
Laufe der nächsten Jahre nicht weniger als 40 Entwürfe und Kostenüberschläge
für das Bauvorhaben an, das „der Ehre Gottes und der
Zierde der Residenz" dienen soll. Der Wettbewerb anderer Baumeister
war endgültig aus dem Feld geschlagen, der Weg für die
Gestaltung der großen Straßenachse, die heute Kaiserstraße heißt,
für Rohrer frei.

Auch die strittige Platzfrage wurde inzwischen entschieden. Den
Gedanken eines Bauplatzes beim Wirtshaus zum „Bären" jenseits
der Badener Brücke, ebenso die Absicht, die Rheinauer- oder
Erbeniuswiesen — nach dem Eigentümer, dem Hofsekretär Erbenius
(1709—1742), benannt — zu diesem Zweck zu erwerben, hatte man,
nicht allein wegen des hohen Kaufpreises, fallen lassen. Der berechtigte
Wunsch, der Kirche eine zentrale Lage zu geben und sie im
Herzen der Stadt als Schmuckstück und nicht als bloßen Zweckbau
erstehen zu lassen, siegte. Diese Auffassung entsprach der hohen
Baugesinnung der Zeit.

Rohrers Bauplan

Rohrers Kostenüberschlag für eine eintürmige Stadtkirche aus
dem Jahre 1756 setzt für Löhne und Baumaterialien die enorme
Höhe von 39 008 fl an. Daran können jedoch, wie er selbst glaubt,
durch Leistungen von seiten der Stadt merkliche Abstriche erreicht
werden, etwa durch Spann- und Handfronen, durch Holzlieferungen
aus den stadteigenen Waldungen, durch Bezug von Ziegeln und
Mauersteinen aus der städtischen Ziegelei, sowie durch das Richten
des Bauholzes in der Stadtsägemühle.

Nochmals tritt der Rechenstift in Tätigkeit und findet zusammen:
aus hiesigen bürgerlichen Vermächtnissen und Stiftungen 3000 fl,
Erlös aus dem Holzhieb in den Gräfensteinischen Waldungen 4000 fl,
Zoll- und Accisgeld 880 fl, aus dem Erbbestand des Malscher Ziegeleihofes
1500 fl, aus der lutherischen Geistlichen Verwaltung zu Gernsbach
1000 fl, laut Vertrag vom 16. August 1756 je 2000 fl vom Domkapitel
Speyer und dem Kloster Lichtental, die als Zehntherren zur
Erbauung und Unterhaltung des Chors nach altem Herkommen verpflichtet
waren. Der Fürst seinerseits versprach jegliche Hilfe und
kaufte den Wald Brufert (Bruch-Furt) von der Stadt für 24 000 fl

SD


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